Schermbeck
Das sind die „Hat Ladies“ (v.l.) Sarah Klein und Carola Casado in der urigen Hütte im Basislager in Gahlen.
Das sind die „Hat Ladies“ (v.l.) Sarah Klein und Carola Casado in der urigen Hütte im Basislager in Gahlen.Foto: Valerie Misz

Die Wildnis erleben mit den „Hat Ladies“

Survival Abenteuer, Wildnispädagogik und Persönlichkeitsentwicklung – Wie zwei Frauen ihre Liebe zur Natur mit anderen teilen

Schermbeck -

Schicksal oder Bauchgefühl brachten Sarah Klein (40) und Carola Casado (43) nach Gahlen. „Vor drei Jahren war ich in der Üfter Mark spazieren, habe mich in diesen Ort verliebt und beschloss meine Heimat Hürth zu verlassen“, erinnert sich Sarah Klein. Carola Casado hingegen kommt ursprünglich aus Witzhelden, zog vor vielen Jahren der Liebe wegen bereits ins Ruhrgebiet, hatte die Großstädte aber satt und nach einiger Zeit in Kirchhellen verschlug es auch sie nach Schermbeck.

Schicksal oder Bauchgefühl brachten Sarah Klein (40) und Carola Casado (43) nach Gahlen. „Vor drei Jahren war ich in der Üfter Mark spazieren, habe mich in diesen Ort verliebt und beschloss meine Heimat Hürth zu verlassen“, erinnert sich Sarah Klein. Carola Casado hingegen kommt ursprünglich aus Witzhelden, zog vor vielen Jahren der Liebe wegen bereits ins Ruhrgebiet, hatte die Großstädte aber satt und nach einiger Zeit in Kirchhellen verschlug es auch sie nach Schermbeck.

Beide fühlen sich in der Natur wohl und haben eine Leidenschaft für die Wildnis. Über eine App, in der sich Menschen mit gleichen Hobbies und Interessen verknüpfen können, lernten sie sich kennen. „Wir merkten schnell, dass unser Wissensdurst nur größer wird“, sagen die beiden Unternehmerinnen. Survival Skills, Bush Crafting, Spurenlesen und mehr lernten sie in der Zeit nach ihrem Kennenlernen. Klein ist hauptberuflich Life Coach und Alltagshelferin in einer Grundschule und Casado Schulverwaltungsassistentin. Wie man beides individuell mit der Natur verbinden kann, haben sie schnell herausgefunden: Durch Achtsamkeitstraining wie Waldbaden und Wildnispädagogik.

Basislager als Ausgangspunkt

„Während einiger Stunden in unseren Hängematten im Wald war die Idee geboren: Wir nennen uns Hat Ladies“, sagt Sarah Klein. „Weil wir im Wald immer Hüte tragen“, schmunzelt Casado. Um ihre Interessen und all das Wissen mit anderen Menschen teilen zu können, suchten sie zunächst einen Ort, an dem sie ihre „Wildnis-Ranch“ eröffnen können. Fündig wurden sie in Gahlen. Auf einem Grundstück Im Aap 35, mitten im idyllischen Grün, steht ihr Basislager. Hier warten eine gemütliche Scheune, ein Steinkreis mit Feuerstelle und drei Unterschlupfe auf die Besucher. Ein großartiger Ausgangspunkt für zahlreiche Aktivitäten, die die „Hat Ladies“ für große und kleine Naturfreunde und all die, die es werden wollen, anbieten.

Aktuell machen Carola und Sarah eine Ausbildung zur Wildnis-Pädagoginnen. So wurden zum Beispiel bereits einige aufregende Kindergeburtstage auf der Wildnis-Ranch gefeiert. Die kleinen Naturdetektive können hier schöne Erinnerungen an der frischen Luft sammeln. Zu den Angeboten gehören zum Beispiel Tipis und geheime Verstecke bauen, Schnitzarbeiten anfertigen oder mit Naturmaterialien basteln. „Das kommt wirklich gut an bei den Familien“, freuen sich die beiden Frauen. Auch wenn das ein oder andere Kind mal skeptisch dreinblickt, da es für einige Stunden die digitale Welt verlässt, bleibt der Spaß nicht aus.

Die digitale Welt hinter sich lassen

Über die Halloween-Zeit haben außerdem Aktionstage vor Ort stattgefunden, bei denen die kleinen Entdecker Kürbisse schnitzen, Stockbrot am Lagerfeuer backen oder Würstchen grillen und verschiedene Spiele ausprobieren konnten. Die elfjährige Nola, Tochter von Carola, hilft fleißig mit und hat ein eigenes Puppentheater entwickelt, das für zusätzliche Unterhaltung sorgt. Das pädagogische Angebot umfasst außerdem Programme für Grundschulen, die sich mit verschiedenen Wildnis-Modulen wie Bogenschießen, Feuermachen oder Spurenlesen gestalten lassen. „Auch Familien-Wochenenden auf der Ranch sind möglich“, sagt Sarah Klein.

Achtsamkeit in der Natur

Doch nicht nur Kinder und Familien profitieren von einer Zeit in und mit der Natur. „Die persönliche Entwicklung, Selbsterfahrung und das Erweitern der Komfortzone auf verschiedenen Ebenen prägt unsere Arbeit“, erklären sie. Das ist unter anderem mit Achtsamkeitstraining im Wald möglich. Teilnehmer können naturbasierte Techniken zur Entspannung lernen und den Stress des Alltags hinter sich zu lassen. Durch eine tiefere Verbindung der Natur geht es einem besser. „Wenn es mir nicht gut geht, dann gehe ich in den Wald“, erklärt Carola Casado. Denn im Wald kann man entschleunigen und abschalten. Als gelernte Wildnis-Waldbade-Mentorinnen zeigen die Naturfreundinnen, wie man mit speziellen Techniken gegen Stress vorgehen kann. Ein großer Baustein ist bei allem, was sie tun und anbieten, die Achtsamkeit in der Natur zu fördern.

Die Leidenschaft der Zwei ist spürbar und die Begeisterung ansteckend. Um ihr Angebot künftig noch weiter auszubauen, finden bereits erste Gespräche unter anderem mit den hiesigen Förstern sowie dem Naturpark Hohe Mark statt. „Wir bauen uns ein Netzwerk auf“, betonen die Hat Ladies. Wer ihren Weg verfolgen möchte, findet aktuelle Entwicklungen auf den Social Media-Profilen bei Instagram und Facebook (The Hat Ladies). Weitere Informationen finden Interessierte außerdem unter www.the-hat-ladies.com.

 

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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