Schermbeck
Fotos: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Ein Jahr Regentschaft

Der Altschermbecker Thron blickt kurz vor dem Fest auf ein bewegtes Jahr zurück

Schermbeck -

Am 8. Juli geht es los: Endlich wieder Kilian! Hinter dem Thron liegt eine turbulente Zeit. Bevor die rummeligen Tage für die Schermbecker Bevölkerung allerdings losgehen, lassen uns der Altschermbecker Schützenkönig Ralf Schlebusch und seine Königin Nadine Hellwig mit ihren Thronpaaren Sabrina Schlebusch und Gerold Dieckmann sowie Andrea Dieckmann mit Pierre Hellweg an ihrer Kiliangeschichte teilhaben, bevor die Sechs von ihren Nachfolgern abgelöst werden.

„Einmal Altschermbecker Schützenkönig zu werden, war mein Lebenstraum, den ich mir jetzt erfüllen konnte“, erzählt Ralf Schlebusch. „Und ein perfektes Jahr dafür gibt es ohnehin nicht.“ Bis zuletzt war der Plan, um die Königswürde zu schießen, auch überhaupt nicht ausgereift, denn: „Meine Königin habe ich erst Samstagabend im Zelt gefragt und die Ehrenpaare standen auch nicht fest.“ Als Gerold Dieckmann hörte, dass ein Ehrenpaar fehlen würde, um den Thron komplett zu machen, willigte er gemeinsam mit seiner Frau sofort ein. Die Sechs kennen sich schon lange und sind „eine Clique“, wie es der König beschreibt. Die Männer spielen im gleichen Kegelclub, die Frauen teilen einen Stammtisch.

Ganze zwanzig Minuten hatten die Freunde nach dem finalen Schuss Zeit, um sich salonfähig zu machen: „Da geht vor allem ein großes Lob an die Damen des Vorstands, die uns so sehr unter die Arme gegriffen und uns geholfen haben“, betont Nadine Hellwig und ergänzt: „Nicht zu vergessen Tina Rexforth, ohne die gar nichts gegangen wäre, weil wir sonst keine Babysitterin gehabt hätten.“ Hier hält man eben zusammen. Was danach kam, ist Geschichte. Doch wie genau ein Jahr in Regentschaft aussieht, wissen vielleicht gar nicht so viele.

(Pflicht-)Termine aus Leidenschaft

Der Jahreskalender des Thrones ist ziemlich voll. Denn neben der regelmäßigen Pflege des Ehrenmals am Kreisverkehr gehört noch der ein oder andere Termin zum Pflichtprogramm. „Aber wir hatten auch viel Gestaltungsspielraum“, erzählt König Ralf. „Grundsätzlich freut man sich auf diese Dinge ja auch am meisten.“

Los ging es mit dem durch die Gilde organisierten Filmeabend bei Nappenfeld. Hier gaben sich der alte und der neue Thron die Ehre, um zusammenzukommen. Weiter ging es mit einem geselligen Glühweinabend am Ehrenmal, den die neuen Hoheiten am zweiten Advent organisiert hatten. „Das hat auch wirklich guten Anklang gefunden“, lobt der König.

Weitere Höhepunkte waren sicherlich die traditionelle „Fahrt ins Blaue“ und der Frauenausflug. Anfang März lud außerdem der Thron die gesamte Gilde ein, Gastgeber war Familie Hellwig, der Vorstand honorierte das mit einem persönlichen Geschenk.

Fehlen durfte auch nicht die Weinprobe bei Nappenfeld, bei der der diesjährige Hauswein für Kilian ausgewählt wurde. „Und wir durften bei anderen Schützenfesten weitere Throne kennenlernen“, sagt Sabrina Schlebusch. Die sechs Freunde gastierten unter anderem in Damm und Erle, wo sie außerdem die Raesfelder trafen. „So wächst man zusammen“, so die Ehrendame.

In den Wochen vor dem Schützenfest wurde es noch einmal turbulent: So besuchte das Königspaar Kindergärten. Außerdem standen das Kränzen bei den beiden Hoheiten, die Vorfeier und das Aufstellen der Vogelstange auf dem Programm.

Eine bewegte Zeit

Über die Dinge, die die Sechs besonders an der Zeit zu Schätzen wissen, müssen sie nicht lange nachdenken: Die Integration in den Verein, das Gemeinschaftsgefühl, die Traditionen und die Lebendigkeit des Vereins stehen im Vordergrund. „Die Zeit verging so rasend schnell“, sind sie sich einig.

Der König weiß vor allem auch sein persönliches Umfeld zu schätzen, denn in erster Linie wurde ja sein ganz eigener Traum wahr: „Diese bedingungslose Bereitschaft der anderen Fünf, den Thron zu bilden und das Ganze mit mir durchzuziehen hat mich wirklich berührt“, betont er.

Bereits mit 16 Jahren, also sobald er konnte, ist Ralf Schlebusch in die Gilde der Altschermbecker eingetreten, hinter ihm liegt bereits eine lange interne Karriere. Als Fahnenträger angefangen, durchlief er beinahe alle Ränge und ist seit 2016 Oberst. Nach der Geburt seines Kindes und der Hochzeit mit seiner Frau sei die Königswürde der dritte Höhepunkt in seinem Leben.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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