Schermbeck
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Schermbecker Kulturszene auf der Probe

Hinter den Kulissen der Schermbecker Landhelden arbeitet das Netzwerk auf Hochtouren – Das Warten auf den Startschuss

Schermbeck -

Seit zwei Jahren gibt es die beliebte Kulturreihe in der Gemeinde. Mit großem Erfolg startete die Kulturstiftung mit einem vielfältigen Mix aus Konzerten, Lesungen und einem Kulturpaket, das für jeden etwas dabei hat. Seit der Corona-Pandemie steht die Kulturszene in Schermbeck allerdings weitestgehend still – im Hintergrund aber drehen die Räder weiter.

Marcell Oppenberg, der Vorsitzende der Kulturstiftung Schermbeck, blickt allerdings durchweg optimistisch nach vorne. „Wir haben so viele Ideen, die wir fast nicht mehr zählen können. Sobald wir wieder starten dürfen, wird die Kulturszene in Schermbeck in den kommenden zwei bis drei Jahren zu einem ganz neuen Erlebnis werden“, kündigt er optimistisch an.

Die Umsetzung dieser Ideen muss aber aktuell noch warten. Die große Motivation und Vorfreude auf die neuen Projekte muss hinter der aktuellen und anhaltenden Situation anstehen. Seit Beginn der Kontaktbeschränkungen müssen die lang geplanten Termine verschoben werden. Dennoch bringt Marcell Oppenberg erfreuliche Nachrichten mit: „Wir bekommen so viel Unterstützung aus der Gemeinde. Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz, die wir trotz allem aus Schermbeck bekommen.“ Dies zeige sich vor allem dadurch, dass bislang keine Eintrittskarte zurückgegeben wurde, aber auch durch viele persönliche Gespräche. „Viele sprechen mich privat an und erkundigen sich, wie es den Landhelden und dem Team dahinter geht. Die Anteilnahme ist ein großes Lob für uns und gibt uns dementsprechend ein Gefühl der Sicherheit: Nach zwei Jahren sind wir mit unserer Kulturreihe wirklich angekommen und ein Teil Schermbecks geworden. Wir danken der Gemeinde für diese moralische Unterstützung und die Geduld, die sie uns mit großem Vertrauen entgegenbringen“, lautet das Fazit des Kulturstiftungsvorsitzende.

Das Team – das Herz der Landhelden

Der modernen Kommunikation durch Smartphones und regen E-Mail-Verkehr sei es gedankt, dass die Arbeit hinter den Kulissen weiterlaufen kann. „Wir sind untereinander gut vernetzt und ich freue mich zu sehen, wie unverändert motiviert das Landhelden-Team noch immer ist. Die Organisation funktioniert einwandfrei und unser Netzwerk wird immer größer“, freut sich der Schermbecker.

Der aktuellen Situation sei es geschuldet, dass es momentan viel zu besprechen und zu organisieren gebe. Termine müssen wieder und wieder verschoben werden, Künstler und Agenturen müssen informiert werden. „Trotz all unserer Wünsche und Versuche wissen wir aber schon jetzt, dass auch im Februar und März alle Veranstaltungen im Rahmen der Landhelden ausfallen werden. Selbst wenn die Kontaktbeschränkungen im kommenden Monat gelockert werden sollten, steht auf der einen Seite die Bereitschaft der Menschen, Konzerte überhaupt zu besuchen, und auf der anderen Seite ist es auch eine Frage der Verantwortung, Veranstaltungen dieser Art durchzuführen“, lauten die Neuigkeiten aus der Kulturstiftung. Nur weil man dürfte, hieße es nicht, dass es vernünftig sei.

Marcell Oppenberg aber betont: „Wir beschweren uns nicht. Es gibt viele Menschen, die das Veranstaltungsverbot deutlich härter trifft als uns. Die Landhelden werden die Krise überleben. Wir kämpfen und arbeiten weiter. Wir warten nur noch auf den Startschuss, damit wir endlich wieder so richtig loslegen können.“

Ein Blick in die Veranstaltungsbranche

Neben dem Organisationsteam der Landhelden wäre die Kulturreihe aber nichts ohne Kunstschaffende und deren Teams. „Ich kenne viele Künstlerinnen und Künstler persönlich. Hier reden wir wirklich von existenzbedrohenden Zeiten, denn während wir uns als Landhelden in einer vorteilhaften Situation befinden, darf man nicht vergessen, dass Künstlerinnen und Künstler auf solche Veranstaltungen vor allem finanziell angewiesen sind. Viele verdienen momentan keinen Cent. Besonders betroffen sind natürlich diejenigen, die nicht nebenberuflich beispielsweise als Musiklehrer arbeiten. Weiter muss man auch bedenken, dass die Kunstschaffenden nicht alleine für Konzerte oder Lesungen sorgen. Das sind diejenigen, die sich im Hintergrund um Sound, Licht, Veranstaltungsdurchführung und noch so vieles mehr kümmern, die ein Konzert überhaupt erst möglich machen. Auch hier droht vielen die Arbeitslosigkeit, die aus der momentanen Beschäftigungslosigkeit resultieren kann“, gibt Marcell Oppenberg zu bedenken. Daher lautet auch die warmherzige Bitte aus dem Landhelden-Team, dass alle bereits gekauften Karten nicht zurückgegeben werden. „Wir können vom jetzigen Standpunkt versprechen, dass alle Karten ihre Gültigkeit behalten werden. Wir bitten um noch ein wenig Geduld, denn die ausgefallenen Termine und die, die noch ausfallen werden, werden auf Ausweichtermine verschoben“, betont Marcell Oppenberg erneut.

Programm 2021/2022 wird überarbeitet

„Das Programm für die kommende Saison stand. Es war fertig. Jetzt müssen wir natürlich weiter umorganisieren und das Programm einmal neu strukturieren. Da wir nun Veranstaltungen für mindestens zwei Monate zu verschieben haben, werden sich auch Änderungen für das Programm danach ergeben. Wir halten die Schermbeckerinnen und Schermbecker aber so aktuell wie möglich auf dem Laufenden und werden auf unserer Homepage www.schermbecker-landhelden.de über Neuerungen informieren“, verspricht der Vorsitzende der Kulturstiftung Schermbeck.

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Julia Liekweg

Julia Liekweg

julia.liekweg@aureus.de

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