Schermbeck
Foto: Gaby Eggert

St. Ludgerus legt Statistik vor

Gute Nachrichten aus der katholischen Gemeinde – Warum sich wieder mehr Menschen mit der Kirche verbunden fühlen

Schermbeck -

Nachdem bereits das Bistum Münster verkündet hatte, dass die Zahl der Kirchenaustritte in 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen seien, bestätigt sich diese Tendenz auch in Schermbeck. 54 Personen haben im Jahr 2024 in Schermbeck die Katholische Kirche verlassen. 2023 waren es noch 78 und im Jahr 2022 sogar 154 Kirchenaustritte. Pastor Xavier Muppala erklärt, was diese Zahlen bedeuten.

Pastor Xavier Muppala hat dafür gleich mehrere Erklärungen: „Die hohen Austrittszahlen in den Vorjahren waren zum einen eine Folge der Corana-Zeit, in der die Verbindung vieler Menschen zur Kirche gelitten hat. Vor allem aber hat das negative Bild, das unsere Kirche bundesweit im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen abgegeben hat, viel an Vertrauen zerstört. Auch die Umsetzung notwendiger Reformen in der Kirche geht vielen Kirchenmitgliedern zu langsam. Im Ergebnis haben dann zahlreiche Menschen die Kirche nicht mehr als ihre geistliche Heimat gesehen und sie verlassen.“

Und warum jetzt der Rückgang bei den Austrittszahlen? „Wir haben große Anstrengungen unternommen, um unser Motto „Gemeinschaft stärken – Glauben leben“ praktisch umzusetzen und das viele Positive in unserer Gemeindearbeit zu zeigen“, erklärt Pastor Xavier. „Da das niemand allein schaffen kann, sind wir sehr dankbar, dass sich in St. Ludgerus 350 Menschen ehrenamtlich in unserer Kirchengemeinde engagieren. Im Vergleich zu vielen anderen Gemeinden ist das eine überaus glückliche Situation und keineswegs selbstverständlich.“ Gruppen, wie zum Beispiel die Pfadfinder, die katholische Landjugend, die Kolpingsfamilie, die Landfrauen oder die kfd bereichern alle mit eigenen Programmen das gemeinschaftliche Leben in Schermbeck. Wieder andere engagieren sich in der KÖB und stellen so sicher, dass es noch eine öffentliche Bücherei im Ort gibt.

Obwohl es mit Pastor Xavier seit geraumer Zeit nur noch einen hauptamtlichen Seelsorger in St. Ludgerus gibt, werden in jeder Woche vier Gottesdienste sowie weitere Andachten angeboten. Stichproben haben ergeben, dass jeweils durchschnittlich 134 Menschen die Gottesdienste am Samstag und Sonntag besuchen. Einige Messen werden von der kfd vorbereitet und durchgeführt. Das „JuGo-Team“ gestaltet Jugendgottesdienste und das Kinder Kirchen Team die Familiengottesdienste. Auch das alles ehrenamtlich.

„Mit der erfolgreichen Kombination aus ehrenamtlicher und hauptamtlicher Arbeit schaffen wir es, ganz nah bei den Menschen und zugleich eine einladende Kirche zu sein. Das sind wichtige Gründe für die sinkenden Austrittszahlen“, stellt Pastor Xavier fest. Kann man nach den neuen Zahlen jetzt schon von einer Trendumkehr sprechen? Soweit will Pastor Muppala noch nicht gehen: „Gegen einen gesamtgesellschaftlichen Trend, unter dem nicht nur die Kirchen sondern alle Organisationen zu leiden haben, werden wir nicht allein ankämpfen können. Aber wir verbuchen es als Erfolg, dass die Austrittszahlen merklich gesunken sind. Unsere Kirchengemeinde hat immer noch 4.435 Mitglieder. Wir gehen daher davon aus, dass es noch für eine lange Zeit eine starke und lebendige katholische Gemeinde in Schermbeck geben wird.“

Zahlen sind natürlich auch für die Kirche wichtig - aber für die St. Ludgerus Gemeinde steht fest: Menschen sind wichtiger. Und so wird man auch weiterhin mit den Menschen für die Menschen da sein.

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