Wo keine Schwalbe - da kein Glück

Kirchhellen bietet seltene Tiere - Naturschutzbund sucht Sponsoren für Storchennest


Kirchhellen ist ein wahres Paradies für seltene Vogelarten und Schmetterlinge! Heike Everding vom Naturschutzbund (NABU) in Bottrop hat gegenüber LebensArt verraten, warum es sich lohnt, mit offenen Augen und Ohren durch die Kirchhellener Heide zu spazieren.

„Natürlich sind unsere zahlreichen Feste und Events echte Publikumsmagneten und Vergnügen für jung und alt, wer es aber etwas ruhiger und im wahrsten Sinne des Wortes beschaulicher mag, der ist in der Kirchhellener Natur bestens aufgehoben“, lädt sie zu einem Besuch in die Heide ein. Die neue Schwarzbachsenke gegenüber des Flugplatzes Schwarze Heide an der Dinslakener Straße war im vergangenen Winter Quartier für viele Vögel, die man sonst höchstens in den Münsteraner Rieselfeldern beobachten kann. „Der dunkle Wasserläufer, Brachvogel oder Raubwürger – alles seltene Tierarten, über deren Aufenthalt wir hier schon ein bisschen stolz sein dürfen“, freut sich die engagierte Fotografin. Und auch der große Bruder des Mäusebussards, der Wespenbussard und ein Wanderfalke wurden bereits gesichtet. Oft lassen sich gerade dort, wo Bauarbeiten Narben rissen, die schönsten Tiere finden. In solchen Gebieten siedeln sich schnell Pflanzen an, die wir gern Unkraut nennen, doch für viele Tiere sind es Paradiese.


In diesem Jahr fliegen neben den gewohnten Schmetterlingen auch Schwalbenschwanz, Hufeisenklee-Heufalter und Blutbär in solcher Anzahl, dass ein fester Bestand für die nächsten Jahre zu erwarten ist. Kreuzkröten leben neben Erdkröten, Gras- und Wasserfröschen wieder bei uns und Zauneidechsen lassen sich bei Sonnenschein an vielen Stellen blicken. Weißstörche begutachteten die Feuchtgebiete und hielten sich im Frühjahr länger in Kirchhellen auf, fanden aber wohl keinen geeigneten Platz zum Nestbau. „In Dorsten konnten Weißstörche erfolgreich angesiedelt werden, da sollte es also für Kirchhellen auch kein Problem sein“, meint Heike Everding. Der NABU Bottrop arbeitet zurzeit an diesem Projekt, sucht Sponsoren und Standorte für Nisthilfen, da die „Klapperstörche“ nur selten in Bäumen nisten. Neben dem Weißstorch wurde auch ein Schwarzstorch gesehen, der über dem Gebiet um die Schwarzbachsenke kreiste. Dieser Storch lebt sehr versteckt in Wäldern, ernährt sich aber so wie der Weißstorch. Es wäre wirklich eine kleine Sensation, würde der Schwarzstorch hier heimisch werden.

Grundsätzlich rät die Fachfrau dazu, hohe Gebäude zur Verfügung zu stellen, um beispielsweise Nistplätze für Turmfalken, die es schon mal häufiger in unsere Gegend zieht, zu bieten. Doch auch offene Scheunen oder Dachluken sollten nicht gleich zugemauert werden. Sie bieten Fledermäusen und Schwalben ein Zuhause. Denn: „Wo keine Schwalbe, da kein Glück“. Welche Blumen sollte man pflanzen, um den Garten für zahlreiche Schmetterlinge attraktiv zu machen? Gerne beraten die Mitglieder des NABU auch zu bestimmten Themen und helfen bei Fragen gerne nach.

Darüber hinaus werden auf Anfrage individuell gestaltete Führungen zu den verschiedenen Themen geboten. Fledermausnacht, Schmetterlingstouren, Besuche bei Frosch und Salamander, Vogelbeobachtungen, Vogelstimmenwanderung für Frühaufsteher, Vögel der Nacht, Pflanzen- und Kräuterwanderungen.                                                                                                    

Kontakt: Heike Everding: 02045 / 409781 oder
Karl-Heinz Ochlast: 02043/ 62189
www.nrw.nabu.de

(August 2007)

Zurück