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Die EAV startet mit geballter Kreativität in die Session

Karnevalstruppe hält das närrische Zepter in Erle fest in der Hand – Karnevalisten dürfen sich auf ein kunterbuntes Programm freuen

Erle - Alle zwei Jahre heißt es im Saal Brömmel-Wilms: Bauch festhalten vor Lachen, dabei aufstehen, hoch auf die Stühle und tanzen. Schunkeln ergibt sich von selbst, Raketen starten lassen, applaudieren, singen und johlen. Will heißen: einfach mal für mindestens vier Stunden den Alltagsstress vergessen. In diesem Jahr ist es wieder soweit. Am 10./11./12./16./17./ und 18.2. laden die Damen der EAV (Erler Allgemeine Verunsicherung) zu ihrer Karnevalsshow ein.
 

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Foto: Gaby Eggert
Die 74jährige Regina Booms ist für jeden Schabenack zu haben und wenns das Schleifchen im Haar ist.

Für die einen ist die EAV Kult, für die anderen Lebenshilfe“. Lebenshilfe? „Na klar, wenn Du nichts mehr zu lachen hast, dann gehste zur EAV. Schade nur, dass die nur alle zwei Jahre auftreten“, äußeren sich zwei Damen bei den bisher letzten Aufführungen im Saal Brömmel-Wilms. Denn zwei Jahre Zeit lassen sich die 16 Damen zwischen 16 und 75 Jahren, um ein Programm auf die Beine zu stellen, was die Jecken im Saal jedesmal begeistert. Seit nunmehr 33 Jahren gehören die Veranstaltung zum „heißen Tipp“, denn die Fans reisen aus Nah und Fern an.

Die erwartet keine übliche Karnevalssitzung, sondern eher einen Showmix aus Sketchen, Musik und Tanz. Die Mitglieder der EAV neigen dazu, dieses Programm eigentlich Improvisationstheater zu nennen. Denn ihre närrische Kreativität stellen sie mit kleinen gegenseitigen Schabernacken immer wieder unter Beweis. So sorgen sie dafür, dass keine der sechs Vorführungen so wird wie die andere. Unbemerkt vom Publikum im Saal natürlich. „Da verschwinden plötzlich Teile der jeweiligen Verkleidung, da werden Getränke ausgetauscht, so dass der jeweilige Akteur sich eigentlich schütteln müsste oder da wird anstatt Süßes Knoblauch gefüttert“, erzählt Ulrike Venhoff, die die Fäden in der Hand hält und die Sitzungen moderiert.

Und weiter: „Agnes Heidermann hat einmal auf einem Ofen sitzen müssen, wir haben dann ein Teelicht darunter gestellt, so dass ihr tatsächlich warm wurde am Po und sie aber nicht wusste warum“, erinnert sich Venhoff lachend. Agnes Heidermann ist übrigens die Älteste im Bunde der EAV. Sie ist die Mutter von Ulrike Venhoff und die Großmutter von Maren Venhoff, dem jüngsten Mitglied der Truppe. Gemeinsam mit der 74jährigen Regina Booms gehört Agnes Heidermann zu den Gründungsmitgliedern des Frauenkarnevals in Erle, der im Jahr 1969 seine Premiere hatte.
 

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Foto: Gaby Eggert
Eine geballte Ladung Frauenpower wartet in Erle auf die Narren.

Ein Leben ohne können sich die beiden gar nicht vorstellen. „Das macht soviel Spaß und wir haben hier eine solch tolle Gemeinschaft, dass wir das nicht missen möchten“, sind sich die beiden einig. „Ohne Agnes und Regina geht das hier auch nicht“, lassen sich die anderen EAV-Damen aus dem Hintergrund vernehmen. In den Anfängen standen zwei Schwestern von Agnes Heidermann beim KFD Karneval in Schermbeck auf der Bühne, eine weitere Schwester und sie selbst in Erle. „Da war immer ordentlich was los, wenn die sich bei uns zum Kaffee trinken trafen“, erinnert sich Ulrike Venhoff.

Aber zurück zur EAV. Die beiden Herren, die musikalisch dafür sorgen, dass bei jeder Veranstaltung die Welle des Frohsinns endgültig überschwappt, sind Siggi Steinberg und Wolfgang Schütz. Auch die lassen sich vom närrischen Frohsinn der Damen zu musikalischen Überraschungen motivieren, die sie unbemerkt ins Programm einbauen. „Da sind die ebenfalls ganz kreativ“, bestätigt Venhoff, die die Herren gerne in die EAV aufnehmen möchte, aber: „Das sind ja leider Männer“. Seit dem Sommer wird bereits am aktuellen Programm gearbeitet, die Themen besprochen, immer wieder Szenen umgestellt und geprobt. Bühnendekorationen werden gemalt, Tanzchoreografien einstudiert und Kostüme genäht. „Richtig fertig werden wir eigentlich erst zur Generalprobe“, so die Moderatorin. Und dann passieren eben noch die Dinge, die bereits beschrieben worden sind.

In diesem Jahr wird das Programm in der Abfolge ein wenig umstrukturiert. Beliebte „Größen“ wie die „Drei auf der Bank“ oder Petra Grömping mit ihrem Lokalcolorit, die immer mit ganz besonders offenen Ohren durch die Gemeinde läuft, sind dabei fester Bestandteil der vierstündigen Show. Der Vorverkauf der Karten findet am 20.1. von 18 bis 20 Uhr und am 21.1. von 10 bis 12 Uhr jeweils im Erler Pfarrheim statt. Restkarten können danach im Landhandel Cluse erworben werden. GEG

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