Foto: Julian Schäpertöns

KWE Getriebe sind international gefragt

LebensArt durfte einen Blick hinter die Kulissen des Betriebes an der Raiffeisenstraße in Kirchhellen werfen

Kirchhellen - Auch in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen wieder ein besonderes Kirchhellener Unternehmen vorstellen. KWE Getriebe ist bereits seit mehr als 40 Jahren Spezialist im Bereich Sondergetriebe für stationäre industrielle Anwendungen. Jedes Jahr machen sich rund 700 Getriebe inklusive Getriebeinstandsetzungen von den Kirchhellener Hallen aus auf Reisen zu den verschiedensten Industriefirmen im gesamten deutschsprachigen Raum. Ende August lieferten sie nun das schwerste Getriebe ihrer Geschichte aus.
7.200 mm lang, 2.700 mm breit und 1.800 mm hoch – Ende August lieferte das Kirchhellener Unternehmen KWE ein 43 Tonnen schweres Sondergetriebe an einen Global Player aus. Das Mega-Getriebe ist eines der größten, die jemals in Kirchhellen gefertigt wurden und das sogar in Rekordzeit. Die Spezialanfertigung für thyssenkrupp konnte in weniger als sechs Monaten finalisiert werden. Nach der Auftragsbestätigung im Februar mussten zunächst die vorhandenen Konstruktionspläne überarbeitet und modernisiert werden. Danach konnten die Rohmaterialen in Auftrag gegeben werden. „Hierfür arbeiten wir vorwiegend mit deutschen Herstellern zusammen“, erklärt Hans-Georg Dieckmann, Kaufmännischer Leiter. Die Beschaffung der einzelnen Rohmaterialien kann ganz unterschiedlich lang ausfallen. „Zwischen drei Wochen und drei Monaten dauert die Anlieferung der Rohmaterialien. Das liegt daran, dass viele Bauteile Sonderanfertigungen sind und extra für uns geschmiedet werden müssen“, betont Hans-Georg Dieckmann.
 

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Joachim Gerschermann und Hans-Georg Dieckmann haben uns den Betrieb gezeigt.
Foto: Julian Schäpertöns

Als die Rohmaterialien Ende Mai endlich vollständig in dem Betrieb in Kirchhellen angekommen waren, konnten die Mitarbeiter mit der mechanischen Fertigung beginnen. Wellen und Zahnräder wurden gefräst und das Gehäuse weiter bearbeitet. Auch die Endmontage erfolgte in den Kirchhellener Hallen. Auch wenn in jedem Jahr rund 700 Sondergetriebe für stationäre industrielle Anwendungen die KWE-Hallen verlassen, ist das 43 Tonnen schwere Getriebe etwas besonderes. „Das Getriebe ist das schwerste, dass wir je produziert haben“, betont Joachim Gerschermann. „Normalerweise stellen wir Sondergetriebe zwischen 100 Kilogramm und 40 Tonnen her. Viele liegen bei rund 20 Tonnen.“ Neben Getriebeanfertigungen repariert KWE auch Getriebe. So sind gleichzeitig immer rund 250 Getriebe in Bearbeitung.

Damit das Unternehmen die vielen Anfragen überhaupt bewältigen kann, arbeiten alleine im Bereich der mechanischen Fertigung und der Montage rund 60 Mitarbeiter. In den Bereichen Vertrieb, Konstruktion, Einkauf und Verwaltung kommen dann noch einmal 25 Mitarbeiter dazu. Denn der Service wird bei KWE stets groß geschrieben. „Gerade in der Instandsetzung arbeiten wir flexibel und bei Notfällen arbeiten wir auch mal das ganze Wochenende durch. Für unsere Kunden sind wir 24 Stunden am Tag erreichbar“, betont Joachim Gerschermann. Auch über Feiertage wie Weihnachten sind stets Mitarbeiter im Einsatz. Denn dann haben viele Industriebetriebe Stillstände für Reperaturarbeiten und Instandsetzungen. „Für uns herrschen dann Hochbetriebszeiten.“

Das familiengeführte Unternehmen startete 1977 mit neun Mann inklusive Geschäftsführung. Am damaligen Standort am Pferdemarkt wurden zunächst nur Konstuktionsdienstleistungen angeboten. Erst mit dem Umzug ins Industriegebiet Kirchhellen im Jahr 1981 wuchs auch die Angebotspalette. „In den neuen Hallen gab es dann die Möglichkeit mit dem Produktionsbetrieb und den Reparaturen von Getrieben zu starten. Seitdem sind wir sukzessiv gewachsen“, erzählt Hans-Georg Dieckmann. Auch die Hallen sind stetig erweitert worden. Von 300 auf 7.000 Quadratmeter wurde der Betrieb vergrößert. Die letzte bauliche Erweiterung erfolgte im Jahr 2014. „Natürlich hat sich auch unser Kundenkreis vollkommen gewandelt. Wir haben nun eine sehr bunte Kundenpalette im gesamten deutschsprachigen Raum und in angrenzenden Ländern“, erklärt Joachim Gerschermann. Heutzutage arbeitet KWE mit Firmen aus sämtlichen Industriezweigen zusammen. kb

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