„Dieses Projekt ist deutschlandweit einzigartig“, sagt Bürgermeister Klaus Strehl, „und heute ist ein wichtiger Tag für die Stadt Bottrop. Die Bereitschaft hier mitzuwirken ist enorm.“ Immerhin wurden innerhalb von drei Tagen von mehr als 1.000 Schülern rund 2.000 Bäume gepflanzt, die nun zu ihrem persönlichen Wald heranwachsen. Da steckt viel Herzblut drin.
Möglich ist das durch die Unterstützung der Sponsoren, Eltern, Lehrer und nicht zuletzt der Schüler. „Es haben sich wieder 120 Ehrenamtliche beteiligt, 15 Vereine und 44 Schulklassen“, so Pawliczek. Und auch ohne die WPZ-Mitarbeiter vom Jobcenter geht es nicht, die in den vergangenen Wochen die Bäume in Grafenwald ausgepflanzt und für die Einpflanzung im Moor vorbereitet haben. „In der Gemeinschaft kann man vieles erreichen“, betont Marie-Luise Fasse vom Bundesvorstand der SDW.
Unvergessliche Momente
Auch Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs ist begeistert von der Aktion: „Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich vor vielen Jahren selbst meinen Jahrgangsbaum gepflanzt habe. Das ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Und in der heutigen Zeit ist die Naturbildung wichtiger denn je.“ Dadurch, dass die Kinder über einen Zeitraum von vier Jahren ihren Setzling immer wieder besuchen und wachsen sehen, werden sie besonders für die Umwelt sensibilisiert.
Die Kinder sind aber nicht nur zum Pflanzen vor Ort, sondern haben ein großes Rahmenprogramm, das für Freude und lehrreiche Momente sorgt. „Wir haben so viel Spaß hier. Besonders beim gemeinsamen Spielen“, findet die zehnjährige Lina. Während des Gesprächs hält sie einen großen schwarzen Käfer in ihrer erdigen Hand. Ob ihr die Natur etwas ausmacht? „Überhaupt nicht“, sagt sie schulterzuckend und macht sich auf den Weg, den Käfer ihren Freunden zu zeigen.
Den Zauber des Waldes spüren
Und genau darum geht es. Neben den Spielestationen, die die Schulgemeinschaften stärken, können die Kinder am „Natur on Tour“-Mobil der Jägerschaft, die heimische Tierwelt kennen lernen. Geführte Waldlehrgänge und das sagenumwobene Märchenzelt der Waldhexe Sonja Wiese runden das Angebot ab. „So erkunden die Kinder spielerisch die Natur und erleben den Zauber des Waldes“, sagt der WPZ-Vorsitzende.
In wenigen Wochen startet schon die zweiwöchige Einpflanzaktion am WPZ. Dieses Jahr werden insgesamt 1.300 „I-Männchen“ ihre Setzlinge für den späteren Jahrgangswald in die Erde bringen. Jetzt ist es für die Initiatoren aber auch an der Zeit, eine neue Pflanzfläche zu suchen. Die am Postwegmoor ist nämlich voll. „Wir sind bereits in einigen Gesprächen“, verspricht Pawliczek.
