Für ein Helau und Alaaf war es dann wohl doch etwas früh, obwohl die 57 Frauen und drei Männer bester Laune waren, als sie sich morgens um 7 Uhr die Karten für die Karnevalsveranstaltung der Gruppe Frauensache sicherten. Mit Sekt und Selters wurden die Närrinnen in den Räumen der Volksbank begrüßt. Höchstens fünf Karten pro Person und Veranstaltung wurden hier allerdings abgegeben. Und Helmut Seyer von der Schermbecker Volksbank fühlte sich da gleich in vergangenen Zeiten zurück versetzt: „Ich erinnere mich noch gut, welcher Andrang hier vor Jahren herrschte, als die Mütter der heutigen Frauengruppe zum Frauenkarneval einluden.“
Sieben Veranstaltungen gab es damals. Alle waren nach einigen Stunden restlos ausverkauft. „Begehrt waren damals wie heute die Plätze in den ersten Reihen, doch oftmals blieb für einige nur der Platz an der Kegelbahn“, erinnert sich Helmut Seyer mit einem Schmunzeln. Doch auch den nahmen die jecken Schermbecker gerne in Kauf. Ähnlichen Kultstatus wie damals ihre Mütter erreichten die Töchter schon bei ihrer Premiere im vergangenen Jahr. „Geplant war eigentlich nur eine Veranstaltung, daraus wurden dann zwei. In diesem Jahr treten wir sogar gleich an drei Tagen auf“, sagt Anja Prinz. Unter dem Motto „F(f)este feiern“ geht es am 3., 4. und 5. März rund im Ramirez. Von Büttenrede und Tanzrevue keine Spur, dafür nimmt das Programm die Schermbecker Feste aufs Korn und zeigt, wie man feste feiert. Impressionen für ihr Programm holen sich die Frauen auf ihren so genannten Fortbildungen. „Wir besuchen natürlich das ganze Jahr über Kabaretts und in der Karnevalszeit auch andere Karnevalsgruppen, um uns weiterzubilden“, sagen die Frauen mit einem Lachen, „da gibt es jede Menge Ideen, die wir dann nur noch auf unser Schermbeck umschreiben müssen.“ Natürlich ist auch das Bühnenbild wieder selbst gemacht, ebenso wie die Kostüme. Übrigens, nach dem Programm lädt die Frauensache am 3. und 5. März zur ausgelassenen Party im Ramirez ein, zu der „jederMann“ herzlich willkommen ist. Der Eintritt zur Party kostet 2,50 Euro. Am Freitag findet nach dem Bühnenprogramm keine Party statt.
MGV macht den Auftakt
Auch die Männer vom MGV stehen schon in den Startlöchern. Sie läuten am 25. und 26. Februar die fünfte Jahreszeit in Schermbeck ein. Mit Sketchen und Büttenreden, Tanzeinlagen und Gesang heizen die Männer dem Publikum ordentlich ein. Mit dabei sein werden auch die Schermbecker Majestäten, ebenso wie die Tanzwiesel und das Prinzenpaar des KVC Wesel, die Hupfdohlen des FKK Wesel, die Lippetown-Stampede-Linedancers aus Dorsten und das Gesangstrio Mariposa.
Karten zum Preis von 12 Euro gibt es bereits im Vorverkauf bei der Volksbank Schermbeck, bei Nappenfeld und im Ramirez. Weitere Informationen finden sich auch auf der Internetseite www.mgv-eintracht-schermbeck.de.
Kolping-Kinderkarneval
Eine Reise um die Welt unternehmen in diese Jahr die kleinen Schermbecker beim Kolping Kinderkarneval. Am 25. Februar sind dazu alle 6 bis 9-jährigen von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr in die Kolping Begegnungsstätte an der Widau 40 eingeladen. Für die 10- bis 12-jährigen geht es hier von 19 Uhr bis 21.30 Uhr rund. Einen Tag später, am 26. Februar, sind dann die Teenager zur Karnevalsdisko eingeladen. Alle 13- bis 15-jährigen dürfen sich von 19 Uhr bis 22 Uhr auf der Tanzfläche austoben. Karten für die Veranstaltungen gibt es in der Buchhandlung Hansen oder auch an der Abendkasse.
Für weitere Fragen und Informationen zum Kolping Kinderkarneval steht Ulrike Dahlhaus gerne unter (02853) 954979 zur Verfügung.
Sportler in Kostümen
Dass die Leichtathleten des SV Schermbeck nicht nur sportlich in Topform sind, das beweisen sie wieder einmal beim Kinderkarneval. Am 4. März lädt die Leichtathletik-Abteilung wieder zu einem bunten Programm in die Sporthalle an der Erler Straße ein. „Wir veranstalten schon seit zehn Jahren den Kinderkarneval“, sagt Abteilungsleiter Ulrich Stiemer. Bis zu 80 kleine Jecken erwarten die Organisatoren auch in diesem Jahr. Mit Spielen, Sport im Kostüm und einer Kostümprämierung werden die Kleinen von 17 Uhr bis 19 Uhr bestens unterhalten. Selbstverständlich kommen die Übungsleiter auch in ihrem Lieblingskostüm. „Ich bin ja selbst Rheinländer und hole mir damit auch ein Stück Karneval nach Schermbeck“, sagt Ulrich Stiemer.
Die fünfte Jahreszeit kann also auch in Schermbeck kommen und die Bürger können einmal mehr beweisen, dass sie mindestens genaus so gut feiern können wie die Jecken in den Karnevalshochburgen. Viele werden sich dann wohl in ihren Kostümen wiedersehen, wenn am Rosenmontag der Karnevalszug durch Raesfeld marschiert. Vor allem die Kleinen, die natürlich heiß sind auf die Kamellen, die von den bunten Wagen geworfen werden. GK