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Eine selbstgemachte Fahne und ein Ziegenbock samt Nachwuchs sind die Wahrzeichen einer der ältesten Nachbarschaften Kirchhellens. Mitte Juni wurde das Jubiläum auf dem Hof Hüsken groß gefeiert. Eine extra angefertigte Chronik der vergangenen 35 Jahre berichtet von den unzähligen Aktivitäten, Anekdoten und Festen und erklärt noch einmal den Ursprung der Fahne und vor allem die Regeln, die es in dieser Nachbarschaft zu beachten gilt.
Geografisch gesehen liegt die Espelnachbarschaft im Kirchhellener Ortsteil Hardinghausen zwischen der Dinslakener Straße, dem Alten Postweg und der Hofwiese. Die Nachbarschaftshilfe hat hier noch einen hohen Stellenwert. Hochzeiten, Geburtstage aber auch Trauerfälle werden gemeinsam begangen.
Zum Umfeld der Straße auf dem Espel gehören 15 Nachbarschaftshöfe. Die Geschichte der Espelfahne begann 1975. Da auf dem Espel wie andernorts in Kirchhellen üblich ist, den Namenstag zu begehen, kamen am 15. Juli 1975 die Nachbarn zusammen, um Heinrich zu feiern. Der Abend verlief feucht fröhlich und endete in der Feststellung: „Wäh brökt ne Espelfahne“! Gesagt, getan und schnell hatte man nadelgewandte Nachbarsfrauen engagiert, diese zu nähen, das Kirchhellener Wappen inklusive. Finanziert wurde die Erstellung dieses Unikats durch verlorene Wetten, Strafzahlungen bei unangebrachter Kleidung an Nachbarschaftsfesten und ähnlich Vergehen. Schon ein Jahr später konnte die blau-weiße Baumwollfahne unter Beteiligung der gesamten Espelnachbarschaft eingeweiht werden. Zu hochrangigen Feierlichkeiten wird sie stets aufs Neue hervorgeholt und weist vor allem den jungen Nachbarn sehr symbolisch den Weg! gj