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Gutes tun!

Kirchhellen - Die Söller-Stiftung-Bottrop-Kirchhellen soll das Miteinander fördern – Ursula Söller lag das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen

„Vor sechs Jahren schellte bei mir das Telefon, am anderen Ende meldete sich Ursula Söller mit den Worten: „Ich muss mit Ihnen sprechen.“ Kurze Zeit später schellte es an meiner Tür“, erinnert sich Werner Koller. Die damals 78-jährige Ursula Söller bat den Kirchhellener, sich um ihren Nachlass zu kümmern.

„Sie war alleinstehend und meinte, einer müsse ja die Dinge regeln, wenn sie verstirbt.“ Seit diesem Tag kam Werner Koller regelmäßig zur Hauptstraße 73. „Was mit ihrem Nachlass geschehen sollte, dazu hatte Ursula Söller ganz klare Vorstellungen.“ Die stets hilfsbereite, bescheidene und immer auf das Wohl der Anderen bedachte Kirchhellenerin wollte mit ihrem Nachlass Gutes für Kirchhellen tun. Mit der Söller-Stiftung-Bottrop-Kirchhellen wollte die Kirchhellenerin auch über ihren Tod hinaus für die Menschen hier vor Ort da sein. „Es kann ja mal sein, dass die Nachbarn hier ein Fest feiern wollen, dann brauchen sie ja Tische und Bänke, auch dafür soll die Stiftung dienen", so Ursula Söller zu Werner Koller.

„Den Zweck der Stiftung hat Ursula Söller ganz deutlich festgelegt. Stärkung des gesellschaftlichen Miteinander im Gemeindeleben und Pflege und Förderung der nachbarschaftlichen Beziehungen, das war ihr Wunsch“, sagt Werner Koller. Mit einem deutlich fünfstelligen Stiftungsbetrag rechne man. Um die Verwaltung der Stiftung kümmert sich ab sofort ein Kuratorium dem unter anderem die Bezirksbürgermeisterin Margot Hülskemper als auch Bezirksverwaltungschef Magnus Theseing von der Bezirksverwaltung angehören. Bürger können entsprechende Anträge auf Unterstützung von Projekten im Sinne des Stiftungszweckes bei der Bezirksverwaltung einreichen. Darüber hinaus werden sich aber auch die Kuratoriumsmitglieder Gedanken dazu machen, wie man den Stiftungszweck erfüllen kann.

„Für eine Kommune mit einer schlechten Haushaltslage sind Stiftungen hervorragend, weil dadurch Projekte unterstützt werden können, für die ansonsten kein Geld zur Verfügung gestellt werden könnte“, sagt Willi Loeven, Kämmerer der Stadt Bottrop. Übrigens, auch für die Mieter an der Hauptstrßae 73 hat Ursula Söller noch vor ihrem Tod gesorgt. Sie alle haben hier Mietrecht auf Lebenszeit. gk

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