Wenn die Buchstaben im Kopf Purzelbäume schlagen

Das Institut für Diagnostik und Lerntraining hilft Kindern mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche – Kostenfreier Testtag in Dorsten

Dass ihre beiden jüngsten Söhne Martin und Georg einmal studieren gehen würden, das hatte Agnes Grewer in den ersten Schuljahren nicht für möglich gehalten. „Die Schreibaufgaben der beiden wimmelten nur so vor Fehlern“, sagt die Kirchhellenerin. Trotz intensiven Übens, Nachhilfe und guten Zuredens wurde die Rechtschreibung und damit auch die Zensuren nicht besser. Hilfe fand Agnes Grewer schließlich beim Institut für Diagnostik und Lerntraining (I.D.L.).
 

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Ulrike Kretschmer (l.) hat I.D.L. 1998 gegründet. Mit Dorsten gibt es bereits acht Standorte, die das Lerntraining anbieten.

„Meine Söhne besuchten hier zwei Jahre lang einmal in der Woche das 90-minütige Training. Die Erfolge sind noch heute spürbar“, sagt die Kirchhellenerin. Das Institut für Diagnostik und Lerntraining wurde 1998 von Ulrike Kretschmer und Susanne Keßler gegründet mit dem Ziel, Kindern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche professionell und höchst engagiert zu helfen. Das Konzept von I.D.L. basiert dabei auf einem wissenschaftlichen Hintergrund. „Jedes individuelle Lerntraining baut auf einer umfassenden Diagnostik auf. Hierbei werden auch Ausprägung und Spezifik von Konzentrations- und Wahrnehmungsproblemen ermittelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse über die spezifischen Lernvoraussetzungen bilden die Basis eines präzise auf das Kind ausgerichteten Lerntrainings“, erklärt Ulrike Kretschmer. So absolvieren die Kinder bei I.D.L. zunächst einen Rechtschreib- und Lesetest.

Dabei wird die Fehlerart und -häufigkeit ausgetestet. Nach der Auswertung können die geschulten Fachkräfte erkennen, wie dem Kind zu helfen ist. Ob Förderprogramme, Übungen für Zuhause oder eben das gezielte I.D.L.-Training. „Wir bestimmen ganz individuell, was dem Kind hilft.“ Lautet die Diagnose Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS), dann führt ein Weg an dem speziellen Training nicht vorbei. „Dann nämlich liegt der Fehler auf der Lautebene. Hier setzen wir mit gezieltem Training an, um das Verstehen zu schulen", sagt Ulrike Kretschmer. Gelernt wird dabei in Kleingruppen von drei bis vier Kindern oder im Doppel- oder Einzeltraining, auch dabei geht das I.D.L. Team ganz individuell auf die Bedürfnisse der Kinder ein.
 

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Zahlreiche Briefe an der Pinnwand in den Dorstener Institutsräumen zeugen von dem Erfolg des I.D.L.-Traininigs.

Dazu gehört aber nicht nur das Training für das Kind, sondern auch Eltern- und Lehrergespräche. „Schließlich müssen gerade die verstehen, warum das Kind Fehler macht.“ Viele Eltern sind genauso wie Agnes Grewer ratlos, wenn ihre Kinder mit dem Schulstoff scheinbar nicht mithalten können. „Man merkt den Kinder das auch körperlich an, sie laufen ganz geknickt, haben kein Selbstbewusstsein. Da hat man auch als Eltern das Gefühl zu versagen.“ In Gesprächen mit den I.D.L.-Trainern lernen die Eltern, mit der Diagnose LRS umzugehen und erhalten wertvolle Tipps, wie sie ihr Kind unterstützen können.

„Wir konnten richtig beobachten, wie unsere Kinder an Selbstwertgefühl gewonnen haben und sich so auch die eigenen Schwächen eingestehen und an ihnen arbeiten konnten“, sagt Agnes Grewer. Mehr als 4.000 Kindern konnte durch das Lernprogramm schon geholfen werden. Mittlerweile gibt es an acht Standorten Institute, darunter auch in Dorsten am Markt 4 und in Bottrop am Pferdemarkt 6. Martina Pauls, Institutsleiterin in Dorsten, bietet am 19. November und 3. Dezember 2011 einen kostenfreien Testtag an. „Dann sind alle Eltern und Kinder eingeladen, ganz unverbindlich einen Test durchzuführen.“ Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer (02362) 202447 oder unter www.idlweb.de. gk

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