Foto: privat

Einsatz für die Pommes-Soko

Der Schüler Fritz Schaefer produziert seine eigenen Hörspiele und bekommt dabei prominente Unterstützung

Schermbeck - Ein geheimnisvolles Knistern, das gleichmäßige Rattern eines Motors, das Knarzen einer alten Holztür – bei solchen Geräuschen spitzt Fritz Schaefer ganz besonders die Ohren, denn vielleicht könnte genau das für sein nächstes Hörspiel interessant sein. Immer schon war der Dorstener Schüler fasziniert von Hörspielen, hat mit einem alten Aufnahmegerät zahlreiche Geräusche gesammelt und sich an eigenen Geschichten probiert. Seit eineinhalb Jahren produziert er nun tatsächlich seine eigenen Hörspiele und das mit großem Erfolg.
 

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Foto: privat

„Pommes Soko“ heißt die Reihe, die mit viel Lokalkolorit, prominenten Stimmen, vor allem aber mit viel Leidenschaft zur Gattung Hörspiel aufwartet. Nicht nur die Abenteuer der Pommes-Soko sind einmalig, sondern auch die Entstehung einer jeden CD. Und das auch, weil der Autor, der Schermbecker Fritz Schaefer, noch selbst ein Jugendlicher ist. Die Idee zu der lustigen, spannenden und absolut professionell gemachten CD-Krimi-Serie entstand Ende 2011 im kleinen Studio von Fritz Schaefer im Dachgeschoss der Schermbecker Gaststätte Ramirez, die seinem Vater gehört. Dort produziert der Schüler aus Schermbeck schon seit seiner Kindheit kleine Hörspiele.
An diesem kalten Dezembertag war es ein Hörbuch mit dem ebenfalls jugendlichen Niklas Klein aus Dorsten als Sprecher. Bei den beiden Schülern reifte der Plan, ein richtiges Hörspiel mit anderen Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Gesagt, getan. Bei Christian Joswig, dem Leiter des städtischen Kinder- und Jugendhauses „Treffpunkt Altstadt“ in Dorsten, rannten die beiden Jungs damit offene Türen ein. „Als dann noch die Zeitung über unser Projekt berichtete, kam der Stein richtig ins Rollen“, sagt Fritz Schaefer. Nach einem Aufruf in den Tageszeitungen meldeten sich mehrere Jungen und Mädchen, die als Sprecher und Sprecherinnen bei der „Pommes-Soko“ mitmachen wollten.
Doch damit nicht genug. Fritz Schaefer gewann zahlreiche prominente Dorstener für sein Projekt. Zum Beispiel Norbert Heisterkamp, der seit der ersten Folge den Pommesbudenbesitzer Gerd Gimmel spricht, oder Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, der den Erzähler mimt. „Sie alle waren sofort Feuer und Flamme für das Projekt und sind seither ehrenamtlich mit dabei“, freut sich Fritz Schaefer. Denn der ersten Folge „Schmutzige Bilder...und Astrid“ folgte die zweite unter dem Titel „Schmutzige Geschäfte… und ein Toter in der Lippe“. Und ganz frisch ist nun die dritte Folge erschienen: „Schmutzige Wäsche… und ein Festival“! Für diese Folge konnten sogar Sternekoch Björn Freitag, die Kultur-Moderatorin Hella Sinnhuber oder der Jazzmusiker Stephan Schulze verpflichtet werden.
 

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Fritz Schaefer in seinem kleinen, aber feinen Studio über der Gaststätte Ramirez.
Foto: Gabriele Knafla

Ob Textmanuskript, Musik oder eben die besonderen Geräusche, alle Ideen stammen auch bei der neuesten CD von Fritz Schaefer. Für eine 50-minütige Folge feilt er meist die gesamten Sommerferien am Text. „Manches Mal fahre ich noch einmal zu den Spielorten, suche nach interessanten Details. So spielt die dritte Folge auch teilweise in Kirchhellen.“ Die Ideen für spannende Fälle würden ihm so schnell nicht ausgehen, meint der wortgewandte Schermbecker. Und das ist auch gut so, denn die Fangemeinde der Pommes-Soko wächst.

Inzwischen gingen 1500 CDs über die Ladentheken. „Mit dem Geld werden dann die Produktionen der nächsten Hörspiele finanziert und Projekte im Jugendtreff Altstadt gefördert.“ Erhältlich sind die Hörspiele zum Preis von sechs Euro im Ramirez, der Volksbank oder in der Buchhandlung. gk

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