Schermbeck - Die „Olle Schuer“, das Heimatmuseum des Heimatvereins Gahlen hatte sich Ende Dezember herausgeputzt: Zahlreiche Helfer hatten den Innenraum des alten Gemäuers mit viel Liebe hergerichtet und eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen. Nicht ohne Grund, denn in der guten Stube des Heimatvereins fand die Übergabe der Förderzusagen der Ton-Stiftung-Nottenkämper an acht Schermbecker Vereinigungen, darunter den Heimatverein Gahlen, statt.
„Über den Sommer haben wir uns die verschiedenen Projekte genau angeschaut. Wir wollen sicher gehen, dass das Geld dahin kommt, wo es am dringendsten gebraucht wird“, leitete Dr. Bruno Ketteler, Vorstandsvorsitzender der Ton-Stiftung-Nottenkämper, die gemütliche Stunde ein. Die Stiftungsgremien haben entschieden, wie die Fördermittel verteilt werden sollen, so dass die Förderbescheide nunmehr übergeben werden konnten. Die genaue Fördersumme wurde nicht genannt, doch soviel konnte Dr. Bruno Ketteler verraten, die Fördergelder für die Gemeinden Schermbeck und Hünxe bewegen sich im mittleren fünfstelligen Bereich. Damit kann viel bewegt werden. „Das Gremium und der Vorstand achten insbesondere darauf, dass beide Kommunen gleichermaßen bedacht werden“, erklärt Dr. Bruno Ketteler. Das Gremium setzt sich unter anderem aus Vertretern der evangelischen und katholischen Kirchen, der Bürgermeister und deren Stellvertretern zusammen.
Gefördert werden in dem ersten Halbjahr acht Schermbecker Vereine. Darunter ist auch der Heimatverein Gahlen. Weil das Mauerwerk der Scheune dringend saniert werden muss, hatte sich der erste Vorsitzende Jürgen Höchst vor einiger Zeit an die Stiftung gewandt. Deren Gremien erkannten die Dringlichkeit der Maßnahme an und bewilligten eine entsprechende Förderung. Dr. Bruno Ketteler (Vorstandsvorsitzender), sein Stellvertreter Heinrich Rühl und der Kuratoriumsvorsitzende OKD a.D. Dr. Horst Griese ließen keinen Zweifel daran, dass die Stiftungsgelder in der „Schuer“ gut angelegt sind. Gleiches gilt gewiss auch für die Unterstützung musikalischer Aktivitäten. So profitiert die von Wolfgang Bornebusch organisierte Konzertreihe in der Evangelischen St. Georgskirche ebenso von der Stiftung wie die Üfter Jagdhornbläser, für die sich deren musikalischer Leiter Berthold Westhoff dafür bedankte, dass nunmehr eine Instrumenten-Erstausstattung für den systematischen Aufbau von musikalischer Nachwuchsarbeit in Angriff genommen werden kann. Auch ein touristischer Höhepunkt in der Gemeinde Schermbeck, die Wander- und Radwegeroute SCHERMBECK.RUNDUM, kann durch die finanzielle Unterstützung weiter ausgebaut werden. Weitere Mittel gehen an den Tanzclub Grün-Weiß Schermbeck für die Durchführung des Projekts „mad hot ballroom 2016“ für Kinder und Jugendliche aus den drei Schermbecker Schulen, den Bürgertreff Schermbeck für die Anschaffung einheitlichen Geschirrs und Bestecks für den Bürgertreff und die Kolping-Begegnungsstätte Schermbeck e.V., die sich auf neue Klapptische für den Saal freuen darf. Einen Steinmarder hatte Karl-Josef Göderz mit in die Scheune gebracht, mit dem der Leiter des Hegerings Schermbeck auf die rollende Waldschule aufmerksam machen wollte. Denn diese Waldschule wird im kommenden Jahr unter anderem mit Stiftungsmitteln runderneuert werden. „Wir wollen unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt künftig wieder in Kindergärten, Schulen und auf Veranstaltungen präsentieren. Hut ab und vielen Dank an die Hermann-Nottenkämper OHG und deren Geschäftsführer Hans Günter Nottenkämper und Bernhard Nottenkämper, die die Stiftung möglich gemacht haben“, sprach Karl-Josef Göderz allen Anwesenden aus dem Herzen. Und Jürgen Höchst fügte hinzu: „Das Nottenkämper Engagement eröffnet der ehrenamtlichen Arbeit in Schermbeck eine Perspektive. Dieses Engagement eines mittelständischen Familienunternehmens lasse die hohe Identifikation der Firma Nottenkämper mit dem Gemeinwesen in Schermbeck erkennen.“
Den Antrag auf Gewährung von Fördermitteln finden Sie auf der Webseite www.ton-stiftung-nottenkaemper.de. Hier können Sie auch nachlesen, welche Vorraussetzungen erfüllt werden müssen. Die Antragsfristen sind in jedem Jahr der 30. Juni und der 31. Dezember. kb
