Gladbeck
Kerzenleuchter von Paul Haustein und niederländische Stövchenkanne im Stil von Jan Eisenloeffel, 1. Viertel 20. Jahrhundert. Fotonachweis: Deutsches Messingmuseum für angewandte Kunst; Gestaltung: Museum der Stadt Gladbeck .Foto: Stadt Gladbeck

„Glanzvolle Rituale“

Neue Ausstellung im Museum Gladbeck startet am 1. August - 30 erlesene Messingobjekte werden bis Oktober präsentiert

Gladbeck -

Das Museum der Stadt Gladbeck zeigt vom 1. August bis zum 12. Oktober eine kulturgeschichtliche Kabinettausstellung zum Tee- und Kaffeezeremoniell. In Kooperation mit dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst in Krefeld werden 30 erlesene Messingobjekte präsentiert. Die Auswahl umfasst Leuchter, Kaffee- und Teekannen, Teeservices, Kranenkannen, Teemaschinen, Samoware, Kaffeemühlen und weitere Objekte aus unterschiedlichen Epochen.

Einige Stücke wurden von bekannten Künstlern wie Albert Gustav Bunge, Paul Haustein, Albin Müller und Bruno Paul entworfen. Das Museum hat die Objekte in einem kürzlich modernisierten Raum im Sonderausstellungsbereich wirkungsvoll in Szene gesetzt. Besonders freut man sich in Wittringen darüber, drei Objekte aus der eigenen Sammlung präsentieren zu können. Sie wurden im Deutschen Messingmuseum restauriert und glänzen nun gemeinsam mit den Exponaten aus Krefeld um die Wette.

Verbreitung in ganz Europa

Die Ausstellung bietet Einblicke in die Geschichte des Tee- und Kaffeegenusses. Im 16. und
17. Jahrhundert gelangten die beliebten Getränke über Handelsrouten aus dem Nahen Osten
und Asien nach Europa. Kaffee etablierte sich zunächst in Venedig und verbreitete sich rasch
in ganz Europa, vor allem durch die aufkommenden Kaffeehäuser, die zu sozialen und
kulturellen Treffpunkten wurden. In Ländern wie Italien und Österreich entwickelte sich eine
ausgeprägte Kaffeekultur. Tee wurde vor allem in Großbritannien populär. Dort wurde er zum
Nationalgetränk, begleitet von der berühmten englischen Teestunde, bei der Tee oft mit
Milch und Zucker serviert wird. Beide Getränke prägten die europäische Gesellschaft,
beeinflussten soziale Rituale und schufen neue Wirtschaftszweige.  

Messing, das Material der ausgestellten Objekte, war bereits in der Antike bekannt. Die
Legierung aus Kupfer und Zink wird wegen ihres warmen, an Gold erinnernden Glanzes und
ihrer Vielseitigkeit auch als „Kunststoff der Neuzeit“ bezeichnet. Vielleicht genoss man früher
in Wittringen Tee und Kaffee mit feinem Trinkgeschirr aus Messing. Der erschwingliche
Werkstoff mag damals dem westfälischen Lebensstil eher entsprochen haben als teures
Silber.

Quelle: Stadt Gladbeck

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