Foto: Julian Schäpertöns

Schermbeck zukunftsfähig machen

Wir trafen Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth zum Interview – Welche Aufgaben in nächster Zeit anstehen und was schon erreicht wurde, hat er uns verraten

Seit vier Jahren ist Mike Rexforth Bürger­meister der Gemeinde. Foto: Julian Schäpertöns

Schermbeck - Herr Rexforth, Sie sind nun seit 2014 Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck. Wenn Sie jetzt ein kleines Zwischenfazit ziehen: Wie lautet die Bilanz der vier Jahre?

Es waren vier unglaublich spannende und aufregende, aber auch sehr arbeitsintensive Jahre. Wir haben auf unsere Ziele hingearbeitet, die wir im Wahlkampf versprochen haben. Zum anderen sind aber auch noch neue Dinge hinzugekommen, die man 2014 noch nicht auf der Agenda hatte. Vieles ist jetzt auf der Zielgraden und wird die Gemeinde nachhaltig beeinflussen.

Welche Themen haben Sie besonders in den vergangenen zwölf Monaten beschäftigt?

Zum einen der Glasfaserausbau in Gahlen, den wir realisiert und abgeschlossen haben. Dann haben wir uns mit der Erhaltung und Neuausrichtung der Bücherei intensiv beschäftigt. Das ist ein tolles Erfolgsprojekt und sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Aber auch die Modernisierung des Bauhofes, das Wirtschaftswegekonzept und die Weiterentwicklung des Spiel- und Bewegungskonzepts standen auf dem Plan.
Die Förderung und Fertigstellung des Abrahamhauses war auch ein großes Thema. Da wird jetzt bis zum Ende des Jahres noch intensiv gearbeitet, so dass wir Anfang 2019 hoffentlich die offizielle Eröffnung feiern können. Das war ein richtiges Mammutprojekt.
Auch das caritative soziokulturelle Zentrum haben wir auf den Weg gebracht. Das waren jetzt allein in 2018 schon richtig dicke Themen.

Was möchten Sie für Schermbeck bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020 im Ort noch erreichen?

Ich weiß, wir haben bei vielen Themen noch viel zu tun. Die nächsten zwei Jahre werden sehr intensiv. Bis zur nächsten Wahl wollen wir auf jeden Fall den Glasfaserausbau auch in den Außenbereichen komplett abschließen. Außerdem werden wir uns mit der Zukunftsfähigkeit unserer Grundschulen beschäftigen und Maßnahmen ergreifen. Ein weiteres großes Thema der nächsten Jahre ist die Mittelstraße. Die Sanierung der Kanalisation dort muss auf jeden Fall stattfinden. In diesem Rahmen kann auch eine Umgestaltung der Straße stattfinden. Für 2019 wollen wir mit Bürgern und der ansässigen Kaufmannschaft das Thema diskutieren und ein Konzept entwickeln. Das wird ein langer Prozess. Im nächsten Jahr werden auf jeden Fall noch keine Bagger rollen.
Ein anderes wichtiges Thema ist der Standort rund um die St. Ludgerus Kirche. Hier müssen wir uns überlegen, was mit dem ehemaligen Edeka passiert. Beim Spiel- und Bewegungskonzept machen wir den nächsten Schritt und auch das Thema Sauberkeit der Gemeinde wird uns noch beschäftigen. Hier hat sich das Erscheinungsbild des Ortes in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, wir sind aber noch nicht am Ziel.
Auch die Ausweisung von Baugebieten wird uns beschäftigen. Wir müssen Wohnraum schaffen, um den Anforderungen des demographischen Wandels gerecht zu werden. Los geht es schon im nächsten Jahr mit dem Baugebiet am Borgskamp, wo um die 20 Wohneinheiten entstehen sollen. Und auch das Gewerbegebiet wird erweitert.
Außerdem möchte ich den Tourismus in der Region weiter nach vorne bringen und die Kulturstiftung soll wieder belebt werden. Es ist also noch viel zu tun.

Der Start für den Bau des Abrahamhauses fiel im Dezember 2017. Ende 2018 soll es nun fertig sein. Foto: Julian Schäpertöns

Bei so viel Arbeit und so vielen Ideen für den Ort stellt sich die Frage: Werden Sie 2020 nochmal als Bürgermeister kandidieren?

Schon damals habe ich gesagt: Wenn ich alle Ziele, die ich mir vorgenommen habe, erreichen möchte, dann reicht eine Legislaturperiode nicht. Da ich den Beruf sehr gerne mache, würde ich meine Arbeit gerne fortsetzen. Wichtig ist, dass ich den Rückhalt meiner Familie habe und den habe ich. Wenn mich meine Fraktion nochmal aufstellt, würde ich wieder kandidieren, da wir noch einige Aufgaben vor uns haben.

Sie sind seit fünf Jahren in der CDU. Warum sind Sie damals eingetreten?

Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Die Werte und Grundausrichtung hat mir meine Familie schon vorgelebt und diese teile ich auch. Die Frage sollte lieber lauten: Warum habe ich so lange gewartet in die Partei einzutreten? Das lag daran, dass ich meinen damaligen Beruf in der Verwaltung neutral angehen wollte, ohne irgendeiner Partei anzugehören. Als ich dann gefragt wurde, ob ich als Bürgermeister kandidieren möchte, bin ich der CDU beigetreten, weil ich die Arbeit der CDU in den vergangenen Jahren sehr zu schätzen wusste. Ich muss dazu aber sagen: Ich bin ein Bürgermeister für alle Schermbecker. Meine Tür steht immer offen und ich betrachte Schermbeck durch die Brille der Zukunftsfähigkeit.

Wer ist Mike Rexforth privat? Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Meine freie Zeit ist in den vergangenen fünf Jahren sehr geschrumpft. Leider muss man als Bürgermeister viele private Dinge zurückschrauben. Ich bin ein absoluter Familienmensch. Doch leider kommt die Familie viel zu kurz. Sie unterstützt mich aber in meinem Amt als Bürgermeister. Ein großes Hobby von mir ist der Fußball. Mein Heimatverein ist der SV Schermbeck und ich bin Schalke-Fan. Außerdem bin ich ein Musikfreak. Ich sammele Vinylplatten und gehe gerne auf Konzerte und Festivals. Früher waren es um die 50 Konzerte im Jahr, jetzt sind es eher nur um die fünf. Außerdem habe ich sehr gerne geangelt. Aufgrund der knappen Zeit verstaubt meine Angel momentan leider etwas. Allgemein bin ich gerne in der Natur und gehe mit meinem Hund spazieren.

Zur Person

Mike Rexforth ist 48 Jahre alt, verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er hat ein Enkelkind. Das Abitur legte er am St. Ursula Gymnasium in Dorsten ab und leistete dann seinen Zivildienst beim Roten Kreuz. Anschließend folgte ein Studium zum Diplom Verwaltungswirt an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg. In der Gemeindeverwaltung ist Rexforth seit 1991 tätig. Außerdem ist er Mitglied der Fußballabteilung des SV Schermbeck, im Gemeindemarketingverein „Wir sind Schermbeck“, im Förderverein der Schermbecker Feuerwehren und Vorsitzender im Förderverein der Gesamtschule. Seit 2013 ist er in der CDU. 2014 wurde er mit 57,2 Prozent zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck gewählt. Er löste Ernst-Christoph Grüter ab. js

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