Ein verschenktes Leben?

Eine Frage, die nicht klar mit ja oder nein beantwortet werden kann

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Der Betreuer Thomas Zimmer, der Dipl.-Soz. Päd. Ertunc Deniz, Benjamin Vollmer, Hartun Siebert und Poul Hansen.

Für die fünf Jugendlichen, die an diesem Termin teilnehmen, etwas schwer Nachvollziehbares, weshalb zu Beginn des Gespräches noch unbeholfen gekichert wird. „Eines könnt ihr mir glauben“, so Benjamin Vollmer zu den Jugendlichen, „Spaß macht es mir nicht, dass ich mir dauernd die Augen und den Mund auf halten muss.“ Und dann berichtet Benjamin Vollmer. Dass er mit zwölf Jahren angefangen hat zu kiffen, um dann bereits zwei Jahre später seine ersten Erfahrungen mit Heroin zu machen. „Das wollte ich überhaupt nicht. Zwei Ältere kamen in unsere Clique und hatten so braunes Pulver dabei, von dem sie behaupteten, dass es etwas Ähnliches wie Haschisch sei“, erzählt der ehemalige Drogenabhängige. Bis zum Alter von 16 Jahren hat er Heroin nur geraucht, dann hat er angefangen, es sich zu spritzen. Hinzu kamen noch Speed, LSD und Extasy.


Trotz der Drogen hat er seine Ausbildung zum Elektroniker abgeschlossen, dies auch dank der Nachsicht eines seiner Lehrer, der merkte, dass er am Tag der Prüfung völlig zugedröhnt war. „Ihr müsst wissen“, so Benjamin Vollmer zu den Jugendlichen, „mit 12 Jahren wurde bei mir ein IQ-Test gemacht. Damals hat man festgestellt, dass ich einen IQ von 128 habe.“ Doch weder dieser überdurchschnittliche IQ noch diverse Therapien schafften es, Benjamin Vollmer von den Drogen los zu bringen. Erst ein Drogencocktail, der zur Folge hatte, dass er ins Koma gefallen war, führte dazu. Ein harter Weg, aber einer, der bewirkte, dass aus einem Drogenabhängigen ein ehemaliger Drogenabhängiger wurde.

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