Die Gefahr im Trinkwasser - Wasserqualität nicht okay

Das Grundwasser ist in landwirtschaftlich genutzten Bereichen in Bottrop und Gladbeck mit Nitraten belastet

Gladbeck/Kirchhellen - Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser hat der VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben festgestellt, die im Rahmen der Informationsveranstaltung am 19. September in Kirchhellen und am 2. Oktober in Gladbeck beim Labormobil abgegeben wurden. In jeder zwanzigsten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Insgesamt 103 Wasserproben aus privat genutzten Brunnen nahmen Lina Remme, Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst, und Dipl.-Phys. Harald Gülzow, Projektleiter, aus dem Raum Bottrop - Gladbeck für die Untersuchung entgegen.

Der VSR-Gewässerschutz kritisiert, dass bei großen gewerblichen Biogasanlagen im Gegensatz zu Massentierhaltungen die den Betrieb verlassenden Stickstoffmengen auch in Zukunft nicht transparent und kontrollierbar sind. Damit können die gewerblichen Biogasanlagen weiterhin ganz legal zu einer erheblichen Belastung des Grundwassers beitragen.

Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz fanden bei der Untersuchungen 126 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Kirchhellen. Weitere mit Nitraten stark verschmutzte Brunnen stellten die Umweltschützer auch in Feldhausen mit 72 Milligramm pro Liter (mg/l) und in Rentfort mit 52 mg/l fest. Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet. Besonders wichtig ist außerdem, dass derart belastetes Wasser nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt wird. Es besteht die Gefahr, dass es zur Massenvermehrung von Algen kommt. Diese können beim Absterben zum Fischsterben führen. Beim Bewässern mit nitratbelastetem Grundwasser muss man bei der Düngung bedenken, dass es durch das Gießwasser zu einer zusätzlichen Nitratzufuhr kommt. Nur wenn man diese in seine Berechnung, mit wie viel Stickstoff die angebauten Pflanzen gedüngt werden müssen, einbezieht, kann eine unnötige Nitratanreicherung verhindert werden.

Bürger, die wissen möchten, ob sie auch von der hohen Nitratbelastung betroffen sind, können dem Verein im nächsten Jahr ab Mai wieder auch eine Wasserprobe mit der Post zusenden. Informationen dazu erhält man auf der Homepage www.VSR-Gewässerschutz.de oder per Mail an brunnen@vsr-gewaesserschutz.de.

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