Die Umgestaltung und Verschönerung von Stromkästen in Gladbeck sind in den letzten zwei Jahren schon zum Trend geworden. Werner Hülsermann von der Siedlergemeinschaft Rentfort hatte die Idee und kümmert sich nun zusammen mit Müzeyyen Dreessen vom Freundeskreis Gladbeck-Alanya um die Umsetzung. Menschen aus dem gesamten Raum Gladbeck können sich bei ihnen melden und ihre Ideen vortragen. Die Gestaltung muss im Anschluss noch mit den jeweiligen Gesellschaften der Stromkästen abgesprochen werden. „Wir möchten die Menschen in Gladbeck aktiv in die Gestaltung der Stadt und ihres Lebensumfeldes einbinden. Dabei sind natürlich auch Anwohner mit Einwanderungshintergrund willkommen. Jeder soll hier die Möglichkeit bekommen zur persönlichen Identifikation mit der Stadt beizutragen“, erzählt Müzeyyen Dressen. Die beiden organisieren und begleiten jede einzelne dieser Aktionen.
Ein Verein für die musikbegeisterte Jugend
Der FRG e.V. hat es sich seit seiner Gründung im Jahre 2018 zur Aufgabe gemacht, den Dröhnschuppen für Konzerte und ähnliche Events wie das „Metal in Mitte“ wieder zum Leben zu erwecken. Das Quartett Teutonic Slaughter hat damals den Grundstein für die Gründung gelegt. Verbunden durch die Liebe zur Musik war es den vier Gladbeckern und dem jetzigen Vorstand Markus Kellermann ein Anliegen, eine Plattform zu schaffen, die vor allem auch durch ihre Beständigkeit besticht. Nachdem in den vergangenen Jahren institutionelle Events wie das Pori eingestampft wurden, war es für die Gründer das Ziel eine zuverlässige Quelle für Musikevents dieser Art zu werden. Der Verein möchte den musikbegeisterten Gladbeckern weiterhin die Möglichkeit geben regelmäßig Veranstaltungen zu besuchen und freut sich über Kooperationen mit Organisationen in der gesamten Stadt. Die kulturelle Vielfalt soll dabei unterstützt und bereichert werden. Außerdem stehen sie dafür ein, die Jugend- und Musikkultur in und um Gladbeck aktiv zu unterstützen. Vereine, Verbände, Schulen, religiöse Institutionen, alle haben die Möglichkeit von ihren Erfahrungen und Kompetenzen zu profitieren. An dem kostenlosen Verleih von Ton- und Lichttechnik sowie einer Bühne sollen die verschiedensten Interessenten profitieren. Der Dröhnschuppen ist Kult und mit dem Wiederaufleben der Musikkultur wollen sie sicherstellen, dass noch viele Veranstaltungen jeglicher Art dort durchgeführt werden.
Eine Hommage an den Dröhnschuppen
Um die alten Erinnerungen an den Dröhnschuppen wieder aufleben zu lassen, hat sich der FRG e.V. dazu entschieden, die Umgestaltung der Stromkästen Ecke Wilhelm / Friedrich-Ebert-Str. zu sponsern. In Zusammenarbeit mit dem Graffiti Künstler Maurizio Bet ist ein Design entstanden, das zum einen das Logo des Vereins zeigt und zum anderen den Namen der Band, die maßgeblich an der Entstehung des Vereins beteiligt war. Der 1. Vorsitzende Markus Kellermann erzählt von den alten Zeiten im Dröhnschuppen, wie die Jugend in den alten Tagen dort zum Billard spielen und Kickern kam und in dem Jugendheim ein zweites Zuhause fand. Die Band Teutonic Slaughter wurde von seinem Sohn mitbegründet. „Als Kinder standen mein Sohn und seine Freunde vor der Bühne, jetzt gehören sie mit ihrer Band darauf“, dachte Markus Kellermann. Deshalb setzt er sich mit viel Herzblut dafür ein, dass nicht nur der eigene Sohn, sondern auch jeder andere Jugendliche oder Musikbegeisterte die Chance bekommt auf einer Bühne zu stehen. Dazu ließ Markus Kellermann extra eine Bühne für den ehemaligen Dröhnschuppen anfertigen, der für ihre Veranstaltungen regelmäßig reaktiviert wird.
In ihrer Vereinszeit haben die Mitglieder des FRG e.V. viel Dankbarkeit erfahren von den Einwohnern und der Stadt Gladbeck. „Wir verleihen unser Know-How und Equipment kostenfrei, so können wir den Institutionen und Vereinen etwas zurückgeben“, erzählt der Vorsitzende. Natürlich macht Corona auch ihnen zu schaffen, denn die Veranstaltungen bleiben leider aus. Letztes Jahr hat der Förderverein zur Nacht der Jugendkultur einen Live-Stream organisiert. Mit viel Mühe und einem immensen Aufwand haben sie ein Event auf die Beine gestellt, das so noch einmal wiederholt werden soll. Dafür wurde ein aufwändiges Konzept erdacht, was mit professioneller Hilfe von Moderatoren, Gesprächspartnern, Musikern und Kameraleuten umgesetzt wurde. „Der Antrag auf Förderung für eine zweite Runde läuft schon, aber wir haben auch noch ein bisschen Hoffnung, dass wir uns im September schon wieder persönlich sehen können,“ wünscht sich Markus Kellermann. Der Stromkasten erinnert an die guten alten Zeiten. Planungen für eine Erweiterung dieses Projektes hat der Förderverein für Rockmusik Gladbeck e.V. bereits gestartet. Vielleicht wird man in nächster Zeit noch mehr Verschönerungen rund um den Dröhnschuppen entdecken.