Gladbeck
Fotos: aureus GmbH - Nicole Gruschinski

Helau und Alaaf! Gladbeck stürmte das Rathaus (mit Bilderstrecke)

Am Karnevalswochenende stand Gladbeck Kopf – Wir haben für Sie einige Veranstaltungen besucht

Gladbeck -

Dass Karneval nicht nur in den klassischen Hochburgen Köln und Düsseldorf funktioniert, sondern auch die Gladbecker Spaß am Singen, Schunkeln, Feiern und Tanzen haben – das bewies der Sturm auf das Rathaus an Weiberfastnacht durch die Wittringer Ritter. Nach zwei Jahren pandemiebedingten Ausfalls waren sehr viele jecke Mitbürger zum Rathaus gekommen. Angeführt von Prinzessin Tine I. ging es, nach einem Zug durch die Gladbecker Innenstadt, dem Rathaustor an den sprichwörtlichen Kragen.

Hausherrin Bettina Weist, für die es die erste Erstürmung als Bürgermeisterin war, gab sich im Vorfeld fest entschlossen, das Rathaus standhaft zu verteidigen. Ihr erster Versuch, die Belagerer vom Rathausbalkon aus zu federn, ohne zu teeren, misslang und so musste die Rathaus(burg)herrin sich, samt ihrer Streitmacht, zu harten Verhandlungen ans Rathaustor begeben. Dort ging es um viel: nämlich um den Schlüssel zum Rathaus und Tine I. erwies sich als knallharte Verhandlungsgegnerin.

„Bettina, überleg es dir gut. Lass mich rein, gib mir den Schlüssel  oder es gibt schlimme Folgen“, so versuchte Tine es erst einmal mit Einschüchterung. Doch davon ließ sich Bettina Weist nicht beirren, hatte sie doch als Streitmacht die Schützen aus Gladbeck-Mitte an ihrer Seite. Doch Prinzessin Tine wäre nicht Prinzessin Tine, hätte sie kein weiteres Ass im Ärmel und so kam es, wie es kommen musste.

„Ich gebe dir die letzte Chance! Lass uns die Friedenspfeife rauchen, ansonsten rufe ich Manitou“, so ihre ultimative Drohung. Spätestens da schwante den Belagerten, dass Tine auf Kriegsfuß ist und nicht eher aufgeben wird, bis der Schlüssel zum Rathaus in ihren Händen ist. Alle weiteren Überredungsversuche prallten an der resoluten Prinzessin ab. Auch der Beschuss mit der Konfettikanone ließ die Gegner auf der anderen Seite nicht wanken. Manitou, in Form einer roten Hebebühne mit Teleskoparm, erschien auf ihr Kommando, bereit, Tine direkt über das Rathaustor zu heben. Bei so viel Beistand von oben konnten Bettina Weist und ihre Verteidiger nur den Schlüssel freigeben. Damit war der Weg für Tine und ihrem Prinzen Volker I. samt Gefolgschaft frei und das Rathaus wurde einmal mehr erfolgreich gestürmt.

Nach dem üblichen Austausch von diversen Orden fielen die feierwütigen Karnevalisten ins Rathaus ein. Die Belagerten kapitulierten und übernahmen die rauen Sitten der Belagerer: Tanzen, Singen, Schunkeln und Feiern bis die Fässer leer waren. Auch Bürgermeisterin Bettina Weist genoss ihr erstes Mal sichtlich und freute sich, dass so viele Bürger mitfeierten. „Die Leute freuen sich, wieder feiern zu können. Und das wiederum freut mich“, sagte sie mit strahlendem Lächeln und hier und da das Tanzbein schwingend.

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Nicole Gruschinski

Nicole Gruschinski

n.gruschinski@aureus.de

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