Gladbeck
Ab dem 1. Juni 2023 ist das Angebot der Sparkassenfiliale in Rentfort eingeschränkt.Foto: Nicole Gruschinski

Stadtsparkasse schränkt Angebot in Rentfort ein

In der Filiale fällt zukünftig die Beratung und Service weg, für Kunden bedeutet das aber kaum Einschränkungen

Gladbeck -

Die Sparkasse Gladbeck kürzt ihr Angebot in Rentfort und reagiert damit auf Personalmangel und niedrigeren Bedarf in der Filiale an Service und Beratung. Damit wird die Filiale an der Marc-En-Baroeul-Straße ab dem 1. Juni 2023 zur reinen SB-Filiale, mit Geldautomat zum ein- und auszahlen, sowie Kontoauszugsdrucker. Damit drängt die Sparkasse, nach Ansicht der Senioren Union in Gladbeck, ältere Menschen ins Online-Banking.

Persönliche Beratung auch weiter möglich

Seit einiger Zeit kursierten schon Gerüchte, wonach die Sparkasse sich aus dem Stadtteil zurückziehen wolle. Die Senioren Union hatte sich aufgrund dessen in einem offenen Brief an Bürgermeisterin Bettina Weist gewandt, mit der Bitte sich für den Erhalt der Sparkasse einzusetzen. Die Sorge der Senioren Union bestand, dass Senioren ungewollt ins Online Banking gedrängt werden und damit vor Problemen gestellt würden. Gerade ältere Menschen bevorzugen den persönlichen Kontakt. Das möchte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gladbeck, Marcus Steiner, so aber nicht stehen lassen. Seine Erfahrung ist, dass auch ältere Menschen immer mehr Spaß am Online Banking haben.

In der Rentforter Filiale war das Angebot bereits schon länger eingeschränkt. Durch Personalnot, aufgrund von Krankenständen, konnten die Servicezeiten nicht wie gewohnt stattfinden. Beratungstermine fanden jedoch weiter mit Terminvereinbarungen statt. Daher war der Vorwurf der Senioren Union, laut Sparkasse, so nicht richtig.

Zudem ist die Filiale in Rentfort mit circa 3218 Kunden die Kleinste. In den beiden anderen Standorten, Zweckel und Brauck, sind es etwa doppelt so viele Kunden. Auch ist die Nachfrage nach Beratung um circa 20 Prozent, gerechnet auf 100 Kunden und einer Beraterstelle, geringer als in den anderen Filialen in Gladbeck. Mittlerweile nutzen rund 65 Prozent der Kunden, in jeder Altersklasse, das Onlinebanking. Zudem verweist Marcus Steiner auf das Kundenservice-Center (KSC), dass in der Woche von 8 bis 18 Uhr den telefonischen Service anbietet, in gleichem Maße, wie vor Ort am Serviceschalter. Auch bei Krediten oder Geldanlagen bietet die Sparkasse schon länger eine Beratung für immobile Menschen in den eigenen vier Wänden an, doch dieser Service wird so gut wie kaum von Privatkunden genutzt.

Hinzu kommt bei der Sparkasse, dass sich immer weniger Fachkräfte und Auszubildende bewerben. Derzeit werden pro Jahr drei Auszubildende eingestellt, wenn vorhanden sogar fünf. Zumal, wer derzeit bei der Sparkasse anfängt, hat gute Chancen übernommen zu werden. Doch es ist schwierig, diese Stellen zu besetzen.

Bereits im Vorfeld haben auch schon andere Banken ihr Filialnetz in Gladbeck ausgedünnt und sind zum Teil, wie die Commerz-, Deutsche- und Nationalbank gar nicht mehr vor Ort. In Rentfort hat sich der Verwaltungsrat nun für dieses Modell entschieden. Es gibt immer noch ein Angebot vor Ort, nur eingeschränkt. Die vier Angestellten wechseln nach Zweckel und in die Hauptstelle.

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Nicole Gruschinski

Nicole Gruschinski

n.gruschinski@aureus.de

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