Gladbeck
Fotos: Nicole Gruschinski

„Zukunft Gladbeck 2035“

Leitbild legt Fundament für eine moderne Verwaltung und eine zukunftsfähige Stadtentwicklung - Formulierung von strategischen Zielen und Maßnahmen

Gladbeck -

„Diese Strategie ist unser Kompass für die kommenden Jahre. Sie gibt uns Orientierung, bündelt unsere Kräfte und beschreibt, wie wir unsere Stadt nachhaltig gestalten wollen – ökologisch, sozial und wirtschaftlich stark. Mit diesem Leitbild legen wir das Fundament für eine moderne Verwaltung und eine zukunftsfähige Stadtentwicklung.“ Mit diesen Worten betonte Bürgermeisterin Bettina Weist, worum es in der Zukunftskonferenz ging, die vor einigen Tagen in der Stadthalle stattfand.

„Zukunft Gladbeck 2035“ – unter diesem Motto stellte die Stadt Gladbeck bei der  Zukunftskonferenz ihr neues Leitbild und das strategische Konzept für die Arbeit der Stadtverwaltung für die kommenden zehn Jahre vor. 60 Ziele mit rund 300 Maßnahmen sind darin zu finden. Das strategische Konzept zeigt auf, wie die Stadt Gladbeck den Wandel gestalten möchte und setzt dabei auf Beteiligung, Nachhaltigkeit und moderne Verwaltungsführung. Das Strategiepapier ist das Ergebnis eines neunmonatigen Beteiligungsprozesses, bei dem mehr als 550 Akteure der Stadtgesellschaft (Bürger, Vertretungen aus dem Gladbecker Bündnis, der Wirtschaft, Politik und Verwaltung) mitgewirkt haben. „Wir setzen das Segel für die nächste Etappe  der Reise, um am Ende gemeinsam am Ziel anzukommen“, umschrieb Bettina Weist die Zusammenarbeit aller Akteure.

Online-Befragung mit guter Beteiligung

Die Vorbereitungen  für das Leitbild starteten bereits im September 2024. Da wurde eine Online-Befragung unter den 1600 Beschäftigten der Stadtverwaltung durchgeführt. Im März dieses Jahres brachten dann 100 Bürger ihre Vorschläge und Ideen mit ein, ebenso wie Vereine und Verbände sowie Vertreter örtlicher Betriebe. Unterstützt wurde Zukunftsmanagerin Nadine Müller bei der Erstellung des Leitbildes von Michael Kubach von der Leipziger Kommunal- und Unternehmensberatung „Beratungsraum“. Der sprach von einer guten Rückmeldequote seitens aller Beteiligten.

Diese vier Punkte bilden die Eckpfeiler des neuen Leitbilds:

„Gemeinsam WIR“ in Gladbeck, das ist die gemeinsame Identität. Das sind alle Gladbecker mit der Stadtverwaltung und den Gladbecker Unternehmen, Vereinen, Netzwerken und mehr, aber auch das Stadtbild und bauliches und kulturelles Erbe.

„Gemeinsam WISSEN“ zeigt sich durch lebenslanges Lernen, faire Chancen, persönliche und fachliche Weiterentwicklung, eine moderne Bildungslandschaft mit einer guten Bildungskette von Anfang an und einem reichen Kulturangebot.

„Gemeinsam WOHLSTAND“ heißt in Gladbeck immaterielle und materielle Lebensqualität, die sich in den Aspekten Wohnen, Wirtschaft, Infrastruktur, Umwelt, Freizeit, Gemeinschaft und Gesundheit äußert.

“Gemeinsam WACHSEN” bedeutet hier in Gladbeck Verantwortung, Fortschritt und Entwicklung, aber auch Zusammenwachsen. Wachstum geschieht in allen Bereichen der Stadt, insbesondere aber in Stadtentwicklung, Finanzen, Wirtschaft, Bildung und Zusammenleben, und zeichnet sich durch ein effektives, effizientes und nachhaltiges Handeln für alle aus.

Junge und Alte mit ins Boot nehmen

Wesentlicher Teil des Leitbilds ist zudem die Formulierung von strategischen Zielen und Maßnahmen, die sowohl das gesamtstädtische Handeln als auch einzelne Themenbereiche wie „Soziales und Wohnen“, „Finanzen und kommunale Beteiligungen“ oder „Umwelt, Klima und Energie“ definieren. Mit der Vorstellung auf der Zukunftskonferenz ist die Fortschreibung der Zukunftsstrategie allerdings noch nicht beendet. Die Beteiligung von Verwaltung und Bürgern soll in Zukunft weiter fortgeführt werden. Wichtig dabei ist, so Christiane Schmidt vom Amt für Kommunikation und Stadtmarketing, „junge Menschen  mit ins Boot zu holen.“

Zudem gilt es, ältere Mitbürger aus der Einsamkeit zu holen.  Die Stadt Gladbeck reagiert darauf mit einem breiten Netzwerk aus präventiven und unterstützenden Angeboten und setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit lokalen Trägern, Wohlfahrtsverbänden und dem Engagement der Bürger. Mithilfe der App „Gut versorgt in Gladbeck“, des regelmäßig aktualisierten Seniorenwegweisers und der SeniOhr-Zeitung des Seniorenbeirats werden Informationen, Termine und Angebote zielgerichtet verbreitet, wodurch die Teilhabe erleichtert wird. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem erfolgreichen Projekt „Miteinander – Füreinander“, das in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst durchgeführt wird. Ehrenamtliche besuchten dabei ältere Menschen zu Hause, um individuelle Bedürfnisse zu erkennen und sie gezielt auf Unterstützungsangebote hinzuweisen.

Stadt der kurzen Wege

Eine Stadt der kurzen Wege soll Gladbeck dabei sein, in der alles in 15 Minuten erreichbar sein soll, egal ob Spielplatz, Arzt oder Einkaufsmöglichkeiten. Dazu soll das Stadtbild sauber und gepflegt und die Infrastruktur von Gebäuden, Straßen und Brücken intakt gehalten werden. Nicht ganz einfach, bei klammer Haushaltslage.

Zukunftsmanagerin Nadine Müller: „Wir werden sehr eng in den Austausch mit den Bürgern gehen und eine längerfristige Beteiligung möglich machen. Außerdem ist die Gladbeck-Strategie kein statisches Produkt, wir werden Ziele und Maßnahmen immer mal wieder anpassen und ändern müssen.“ Bildlich umgesetzt wurde das Ganze von Visual Coach Joana Mertens. In knapp fünf Stunden brachte sie das Leitbild auf ein großes Blatt Papier.

Die Broschüre zur Gladbeck-Strategie „Zukunft Gladbeck 2035“ ist auf der Webseite der Stadt Gladbeck zum Download verfügbar: www.gladbeck.de/gladbeck2035

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Nicole Gruschinski

Nicole Gruschinski

n.gruschinski@aureus.de

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