Digitales-TV für Kabelkunden

Da heißt es Pro und Kontra gut abwägen

Dorsten - Erst waren es die Antennengucker, die motiviert werden sollten,ins digitale Fernsehzeitalter umzusteigen. Jetzt sind die Kabelkunden dran.


DieAnbieter verweisen dabei auf einen Beschluss der Bundesregierung. Danach solldie analoge Fernsehübertragung in Deutschland bis zum Jahre 2010 eingestelltund durch die Digital-Technik abgelöst werden. Doch trotz allen Drängens habensich erst wenige Kabel-Kunden zu einem digitalen Fernsehanschluss entschlossen.“Der Großteil zögert zu Recht”, meint die Verbraucherzentrale NRW in Dorsten:“Denn es gilt Pro und Kontra gut abzuwägen.”

 

Die Vorteile:

  • einegrößere Programmvielfalt: Während bislang auf einem Kanal nur einTV-Programm übertragen wurde, können durch die Digitalisierung im Kabel rund 10bis 12 Programme ohne gegenseitige Beeinflussung gesendet werden. Darüberhinaus können gegen Bezahlung („Pay-TV“) mehr als 150 weitere TV- und knapp 50Radioprogramme empfangen werden.
  • ProgrammbegleitendeInformationen: Neben den Fernsehprogrammen werden in der DVB-Technik auchviele programmbegleitende Informationen ausgestrahlt. Dieses Angebot wird alsElektronischer Programmführer (EPG) bezeichnet. Der EPG erleichtert es, denÜberblick zu behalten und vereinfacht auch die Aufzeichnung von TV-Programmenmit einem Festplatten-Rekorder.
  • Bessere Bild und Tonqualität: DieDigitaltechnik verspricht bessere Bild- und Tonübertragung - bis hin zumRaumklang in Dolby-Digital. Ab 2008 könnten im Kabelnetz auch Programme in derneuen HDTV-Technik (noch schärfere Bilder) ausgestrahlt werden
  • Internet-BreitbandZugang / Telefonieren übers Kabel: In vielen Gebieten vonNordrhein-Westfalen kann man mit einem digitalen Kabelanschluss auch einenschnellen Internet-Zugang nutzen sowie Telefonieren. Nutzer können auf einenAnschluss bei einer Telefongesellschaft verzichten und haben somitKostenvorteile.

 

Die Nachteile:

  • Für jedesanaloge Gerät ist ein Digital-Receiver notwendig: Da ein herkömmlichesFernsehgerät mit digitalen Signalen nichts anfangen kann, muss ein so genannterDigital-Receiver (DVB-C-Set-Top-Box) die digitalen Signale in analogeumwandeln. Er wird zwischen Anschlussdose und Fernseher geschaltet. Dabei kannein Digital-Receiver immer nur ein Programm übersetzen. Wer mit seinemVideo-Recorder ein anderes Programm aufnehmen will als das, was er aktuellsehen möchte, braucht einen zweiten Digitalreceiver. Und wenn ein anderesFamilienmitglied im Nachbarzimmer ebenfalls die digitale Programmvielfaltnutzen möchte, ist sogar ein dritter Digitalreceiver notwendig.
  • Mindestvertragslaufzeit:24 statt drei Monate: Ein Digital-Kabelvertrag hat in der Regel eineMindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Danach verlängert sich der Vertragautomatisch um 12 Monate, sofern er nicht fristgemäß gekündigt wird. BeimVertrag über Analog-TV dagegen gilt in der Regel eine Mindestlaufzeit von dreiMonaten bei monatlicher Kündigungsfrist.

 

Fazit derVerbraucherzentrale NRW

  • Aktuell besteht kein unmittelbarer Anlass, aufKabel-Digital-TV umzusteigen. Die analogen Programme werden noch mindestens bisEnde 2009 weiter ausgestrahlt und können ohne weitere Zusatzgeräte empfangenwerden.
  • Haushalte, die an einem preiswerten TV-Empfanginteressiert sind, sollten sich nach den Alternativen Digital- Satellit (DVB-S,sehr großes Programmangebot, inclusive Radio) oder Digital-Antenne (DVB-T,sparsames Programmangebot, kein Radio) erkundigen.
  • Kabelkunden sollten die Alternative prüfen, dasTV-Kabel auch als Breitband-Internetzugang und gegebenenfalls auch zumTelefonieren zu nutzen.

 

Weitere Informationen rund um die Digitale Medientechnik findenInteressenten im „Medienkompass”. Den “Ratgeber für digitales Fernsehen,Internet und Telekommunikation” gibt es für 3, 50 Euro in der Beratungsstelleder Verbraucherzentrale NRW in Dorsten, Julius Ambrunnstr. 10. Öffnungszeiten:Montags und Donnerstags von 10:00 bis 14:00 und 15:00 - 18:00 sowie Mittwochsund Freitags von 9:00 bis 14:00.

Dienstags Termine nach Vereinbarung



(Oktober 2007)

 

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