Kirchhellen
Der Vorstand der Kolpingsfamilie präsentiert stolz die Chronik zum 125. Jubiläum. Zahlreiche Unterstützer aus Kirchhellen machten dies möglich.Foto: Valerie Misz

125 Jahre Kolpingsfamilie Kirchhellen: Chronik gewährt tiefen Einblick

Gemeinschaft über Generationen, Nächstenliebe und Zusammenhalt machen die Kolpingsfamilie aus - Eine Geschichte, die sich nun nachlesen lässt

Kirchhellen -

Was mit einem Katholischen Gesellenverein begann, ist heute für zahlreiche Kirchhellener Bürgerinnen und Bürger nicht mehr aus dem Dorfleben wegzudenken. Die Kolpingsfamilie, wie sie heute ist, existiert seit der Neuordnung und Umbenennung im Jahr 1933. Da hatte der Verein schon den ersten Weltkrieg überstanden und befand sich in der Wirtschaftskrise – 65 Prozent der Mitglieder waren Anfang der 1930er Jahre arbeitslos.

Es begann eine Phase strenger Kontrolle: Treffen mussten im Verborgenen stattfinden, die Zahl der Mitglieder schrumpfte dramatisch, und selbst Theateraufführungen wurden untersagt. „Das Vereinsleben kommt fast zum Erliegen“, heißt es in der umfassenden Chronik. „Nur ein kleiner Mitgliederkreis und der Präses halten den Verein am Leben.“ Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erlischt schließlich auch dieser letzte Rest an Aktivität.

Meilensteine und Wendepunkte

Erst am 7. Oktober 1945 fand die erste Versammlung nach dem Krieg statt, zu der alle aus dem Krieg zurückgekehrten Vereinsmitglieder erschienen. In den folgenden zwei Jahren wuchs die Größe der Kolpingsfamilie rasant an. Schon damals spendete der Verein und half aktiv mit – Zum Beispiel bei den Aufräumarbeit an der von Bomben zerstörten Minoritenkirche in Köln.

In den 1960er Jahren wurde der „Kreis junge Familien“ gegründet und der erste Martinszug fand statt. Auch 60 Jahre später noch sorgt diese jährliche Tradition für Gemeinschaft, wenn die Kinder mit ihren Eltern und Laternen durch das Dorf ziehen. Ein weiterer Wendepunkt: Ab 1973 leitet nicht mehr der Präses die Kolpingsfamilie, sondern ein Vorsitzender, der von den Mitgliedern gewählt wird. Der erste Vorsitzende in Kirchhellen war Werner Hüppe.

Ergänzende Programmhöhepunkte

Das und so viel mehr erfahren die Leser in der neuen Chronik der Kolpingsfamilie, die in Kooperation mit der Kirchhellener Aureus-Agentur entstanden ist. „Alle haben eine hervorragende Arbeit geleistet“, sagt der Vorsitzende Uwe Bresch stolz. Besonders viel Herzblut hat Ulla Dickmann hineingesteckt, die alle Informationen für die Chronik zusammengetragen hat.

„Früher wurden die Artikel und Inhalte für die Festschriften noch handschriftlich festgehalten“, staunt Dickmann. Bei ihren Recherchen ist sie tief in die Geschichte der Kolpingsfamilie eingetaucht, so tief, dass sie noch Weiteres plant: „Eine Ausstellung gemeinsam mit dem Heimatverein im Heimathaus.“ Die wird voraussichtlich im November öffnen.

Bis dahin können sich Interessierte auf rund 80 Seiten über die Geschichte und die vielen Facetten des Vereins informieren. Die Chronik liegt an bekannten Auslagestellen im Dorf aus, wie etwa im Pfarrbüro, dem Raiffeisen-Markt und an den Tankstellen. Und das große Fest zum Jubiläum steht ja auch noch an: Am 20. und 21. September auf dem Hof Miermann.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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