Unter dem Motto „Geh mit uns…“ freuen sich zahlreiche Pilger nicht nur darüber, den Weg gemeistert und ein gemeinschaftliches Wochenende verbracht zu haben, sondern auch, dass in Kirchhellen der Brauch noch heute weiterlebt.
Breite Altersspanne
Kirche ist lange nicht mehr so „in“ wie früher – das ist kein Geheimnis. Und auch nicht, dass sich die Gemeinde großen Veränderungen gegenübersieht. Gleich bleibt allerdings die Liebe zur Wallfahrt. „Viele nutzen das Pilgern ein Jahr lang als regelrechte Tankstelle, um Energie aus der Wallfahrt nach Kevelaer zu schöpfen“, erklärt Klein-Wiele. Begleitet von verschiedenen geistlichen Impulsen begeben sich die Läufer, Radfahrer und Busfahrer – ganz nach eigener Vorliebe – zum Wallfahrtsort Kevelaer.
Los ging es am Samstagmorgen schon um 4.30 Uhr für die Fußgänger. Die Radfahrer sind um 8 Uhr gestartet. „Wir hatten herrliches Wetter am Wochenende. Die Fußgänger sind zwar kurz ordentlich nass geworden, doch als die Radfahrer aufbrachen, war der Regen schon wieder vorbei“, erklärt der Mit-Organisator. Den Abend verbringen die Pilger dann traditionell in Xanten, wo sie die Gemeinschaft genießen und gemeinsam Zeit verbringen können. Am Sonntag fand dann um 11.45 Uhr die Jubiläums-Pilgermesse in der Basilika in Kevelaer statt. Hierzu sind ebenfalls einige körperlich nicht ganz fitte Pilger mit dem Bus angereist.
Das Highlight in diesem Jahr war die gute Mischung der zahlreichen Pilger. Klein-Wiele empfand die Truppe als verhältnismäßig jung: „Die Jüngste war gerade einmal vier Monate alt“, berichtet er. „Andere brachten gleich die ganze Familie mit vier Kindern mit. Oft stoßen noch viele Einzelpersonen zu uns, sodass wir eine schöne Zahl ergeben.“ Den glorreichen Abschluss der Altersspanne bildete ein über 80-jähriger Pilger, der sich der Herausforderung des Fußmarsches von insgesamt 68 Kilometern stellte.
Nächstes Datum steht
Kevelaer hat für viele Kirchhellener eine besondere Bedeutung und bezeichnet nicht nur das kleine Städtchen am Niederrhein nahe der holländischen Grenze. Es bedeutet Energie-Tanken, die Möglichkeit, Sorgen, Nöte und Ängste zu überwinden, sich der Herausforderung des beschwerlichen Weges zu stellen und nicht zuletzt für viele auch Gleichgesinnte, um sich zu haben.
„Die 250 Jahre wollen wir noch voll machen“, ist Klein-Wiele wichtig. Denn ein immer gleichbleibendes Angebot dieser Art ist inzwischen eine Rarität geworden. „Das nächste Datum gibt es auch schon“, verspricht er. „Kommendes Jahr am 30. und 31. August geht es wieder los in Richtung Kevelaer.“