Kirchhellen
Auf Hofmanns Skulptur „Schwebender Garten“ sitzt es sich bequem. Der Kirchhellener Künstler macht vor, wie es geht.Fotos: aureus GmbH - Valerie Misz

Ausstellung im Skulpturenwald geht in die Verlängerung

Kunst zum Erleben und Anfassen im Wald an der Töfflinger Straße - Der Kirchhellener Bildhauer Guido Hofmann hat mit seinen Künstlerkollegen eine Ausstellung für die Sinne erstellt

Kirchhellen -

Nachdem der Wald hinter dem Gartencenter Fockenberg lange Zeit nicht mehr für Veranstaltungen genutzt werden konnte, hat der über die Grenzen hinaus bekannte Künstler Guido Hofmann eine neue Ausstellung ins Leben gerufen. Unter dem Titel 4K Auflösung sollte die Ausstellung ursprünglich nur bis zum 4. September bestehen. „Jetzt möchten wir den Großteil der Skulpturen und Kunstwerke noch zwei bis drei Wochen länger stehen lassen. Lediglich einige Einzelstücke werden in den kommenden Tagen schon abgeholt“, erklärt Hofmann.

Eine besondere Location für kulturelle Veranstaltungen ist das Wäldchen in Grafenwald. Dort fügen sich Kunst und Natur zu einem erlebnisreichen Gesamtbild zusammen, verschmelzen miteinander und überraschen auch. Läuft man den Rundgang entlang, gibt es vieles zu entdecken. Oftmals spielt da auch die Perspektive eine große Rolle. Für einige der Skulpturen wurden im Vorhinein teils verwilderte Lichtungen zurechtgeschnitten. Je nach Tageszeit ändert sich das Bild.

Licht verändert die Stimmung im Skulpturenwald

„Abends in der Dämmerung lohnt sich ebenfalls ein Besuch, denn einige Installationen sind beleuchtet. Das gibt ein fantastisches Bild ab“, schwärmt Hofmann. Doch auch die Sonnenstrahlen verändern das Ambiente stetig, wie etwa der Wind, der durch die Baumkronen weht und die Lichter sowie Schatten auf den Skulpturen tanzen lässt. Hier gibt es Kunst zum Anfassen. Besucher können es sich auf einem schwebenden Garten gemütlich machen oder sich überraschen lassen, wenn sie eine massiv wirkende Skulptur berühren, die sich beim Berühren als federleichte Aluminium-Arbeit herausstellt.

Einige Installationen verschmelzen mit der Natur des Waldes und sorgen für eine außergewöhnliche Atmosphäre.

Themen der Ausstellung sind auch gesellschaftliche Normen und Werte. „Manche Installationen setzen sich mit politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Dingen auseinander“, führt der Kirchhellener Künstler aus. Zum Beispiel hängt ein riesiges Wal-Skelett über einem Teich, das mit Plastikfolie ummantelt ist. „Im Inneren des Wals befindet sich außerdem Müll.“ Eine sehr ausdrucksstarke Arbeit der Performance-Künstlerin Catharina Lindeskov-Nielsen.

Hofmanns Sohn stellt erstmals mit aus

Sein Künstler-Coming-Out feiert Hofmanns Sohn Felix Flick, der gemeinsam mit seiner Partnerin Anna Ostermann eine eindrucksvolle Welt der Folklore erschaffen hat. Bis ins kleinste Detail geplant, steht inmitten des Waldes ein kleines Zelt. Betritt man dieses, taucht man gleich in eine Fantasiewelt ein. Normalerweise zeichnet Felix hauptsächlich Comics. Als Märchen- und Folklore-Fans haben Anna und er schon länger an dem Projekt namens „Pento Curio“ gearbeitet.

Felix Flick lädt Interessenten herzlich in die Folklore-Welt ein. Seine Handynummer steht auf dem Schild, sollte das Zelt einmal geschlossen sein.

Zu entdecken gibt es hier eine Vielzahl fantastischer Wesen, wie etwa den „Knollwüchsigen Waldkobold“. „Die Wesen basieren auf alltäglichen Dingen, die ich im Wald gefunden habe – Wurzeln oder Ästen. Allein durch unsere Wahrnehmung sind daraufhin Skulpturen sowie Zeichnungen entstanden. Gemeinsam dachten wir uns dann passende Geschichten dazu aus“, beschreibt der junge Künstler seine Arbeit. Verändert hat er dabei kaum etwas an den Fundstücken. „Einige Aspekte wurden hervorgehoben, wie etwa die Struktur oder Auskerbungen.“

Informationen für Besucher

Da einige Installationen multimedial sind, lohnt sich definitiv ein Besuch an den Wochenenden. Denn dann sind auch einige der Künstler vor Ort anzutreffen und alle Kunstwerke „geöffnet und eingeschaltet“. Hofmanns Atelier befindet sich allerdings in direkter Nähe zum Wald. „Es ist gar kein Problem, mit uns in Kontakt zu treten. Wir stehen gerne zur Verfügung, wenn sich jemand etwas genauer anschauen möchte oder Informationen braucht“, versprechen Hofmann und sein Sohn.

Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei. Parkplätze und Zugänge am Gartencenter Fockenberg, Bottroper Straße 143, und am Atelier Meilensteine von Guido Hofmann, Bottroper Straße 141, können genutzt werden. Ein öffentlicher Zugang befindet sich außerdem an der Töfflinger Straße neben der Hausnummer 35. Weitere Kontaktmöglichkeiten sind ebenfalls vor Ort angegeben.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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