Kirchhellen
Foto: Anna Gala

Band in Coronazeiten: Tiefpunkte und Motivationshochs

Die Kirchhellener Band „Bahnbrechender Scheiss“ hat sich als Team durch die Pandemiezeit gekämpft – Ein Blick auf die vergangene Zeit zeigt auch Rückschläge

Kirchhellen -

Die Kirchhellener Rockband „Bahnbrechender Scheiss“ hat sich im Jahre 2015 spontan gegründet. Einige zufällige Begegnungen der Kirchhellener Jungs führten zu Gesprächen, in denen schnell klar wurde, dass sie eines verbindet: „Die Liebe zur Musik und ein Instrument, das zu Hause rumsteht“, scherzt Sänger und Gitarrist Oliver Grimm.

Im vergangenen Jahr wäre dann eigentlich die große Jubiläumsveranstaltung zum 5. Geburtstag der Band gewesen. Dann kam alles anders. Im März 2020 hatten die vier Jungs und Sängerin „Bine“ noch einen gemeinsamen Auftritt im Rahmen der Rock am See Veranstaltung in Hünxe. „Wir ahnten nicht, dass das erstmal unser letzter Auftritt sein würde“, bedauert Schlagzeuger Thomas Drecker. Kurze Zeit später verabschiedete sich Bine von der Band, um sich neuen Musikprojekten zu widmen. Alle Konzerte, Auftritte und Pläne wurden nur wenige Tage nach dem letzten Konzert abgesagt. Im Mai übernahm dann die Bottroperin Lea van Oepen den Platz als neue Sängerin. Während der Pandemie und Zeiten von Lockdowns einer Band beizutreten, gestaltete sich als herausfordernd: „Voll Vorfreude stürzte ich mich in diese neue Aufgabe. Freute mich auf neue Erfahrungen, Kontakte – eine tolle Zeit. Die Realität war ernüchternd.“ Seit fast eineinhalb Jahren ist Lea jetzt in der Band und hat lediglich zweimal live vor einem kleinen Publikum singen dürfen.

Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Gemeinsames Proben und Musizieren gestaltete sich für einen Zeitraum von knapp einem Jahr als unmöglich. „Erst als wir alle den vollen Impfschutz erreichten, haben wir uns wieder im Proberaum getroffen“, erzählt Thomas. Und in der Zwischenzeit? Während die einen jegliche Motivation verloren, hat Gitarrist Oliver die Zeit ausgiebig zum Üben genutzt. „Es war ein musikalischer Tiefpunkt. Nicht zu wissen, wie und wann es weitergeht, hat sehr bedrückt. Noch nie habe ich meine Gitarre so vernachlässigt“, berichtet Martin Stappert. Auch Bassist André Wilms freut sich, dass das Musikerleben wieder Fahrt aufnimmt: „Wir haben uns zu Beginn noch online getroffen, aber das ist einfach nicht das gleiche.“

Eigene Platte erstmal aus Eis gelegt

Die Band hat viele eigene Songs im Gepäck. Allerdings gibt es die aktuell noch nirgendwo zu hören – außer live. Bevor das Leben zum Stehen kam, sollten die erste eigene Platte und ein Musikvideo produziert werden. „Wir haben erstmal alles auf Eis gelegt. Jetzt gilt es, eine neue Routine zu kreieren, mit der wir wieder auftreten und vor einem Publikum spielen können“, betont Thomas. Auch wenn der nächste Live-Auftritt nach wie vor auf sich warten lässt. Traditionell treten die Mitglieder von „Bahnbrechender Scheiss“ zu einem Weihnachtsevent im Brauhaus Kirchhellen auf. Die Kirchhellener Band „Amy’s“ und die „Beatgrenades“ sind sonst auch mit dabei. „Das wird diesen Winter erneut ausfallen müssen. Die Hoffnung, dass wir zumindest in kleiner Runde irgendwo in unserem Heimatdorf zur Weihnachtszeit auftreten können, mussten wir leider auch aufgeben“, so André Wilms.

Zurück

Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

Diesen Artikel teilen