Kirchhellen
Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Der Weg durch die Krise: HPZ beißt sich durch

Das Heilpädagogische Zentrum in Kirchhellen fiel während der Pandemie durch viele Raster - Die Leiterin des HPZ verrät: „Noch nie in meinem Leben habe ich so viel telefoniert“

Kirchhellen -

Die meisten Medienberichte drehten sich während der Corona-Pandemie um die Herausforderungen an Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Einrichtungen. Doch wie steht es um Institutionen wie das HPZ mit all seinen unterschiedlichen Facetten? „Die Organisation aufgrund der fast täglich wechselnden Anforderungen und Einschränkungen war eine echte Herausforderung“, erklärt Einrichtungsleiterin Elle Schudek.

Ein sicherer Hafen für Familien

Das Heilpädagogische Zentrum ist ein fester Anker für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Hier wird Kindern, Jugendlichen und Familien durch verschiedene Therapiemaßnahmen geholfen, Strukturen im Alltag zu etablieren. Im Namen der Kirchhellener Praxis Leuchtfeuer spiegelt sich der Leitspruch wider: „Auch bei Sturm, Unwetter und an den Hindernissen kommen wir nicht vom Kurs ab und verlieren das Leuchtfeuer nicht aus den Augen, um den Hafen mit den Kunden zusammen sicher zu erreichen.“ Noch vor zwei Jahren hätte wohl niemand geahnt, dass diese Worte jemals so treffend sein würden wie in den vergangenen Monaten.

„Die ganz große Herausforderung war eigentlich, dass es zu Beginn der Pandemie immer neue Regelungen gab. Ich habe wirklich noch nie so viel telefoniert“, erklärt Elle Schudek. „Für Institutionen wie Schulen und Kindergärten gab es ziemlich klare Regeln und Bestimmungen, wir hingegen sind durch so ziemlich jedes Raster gefallen.“ Ob Nähen und Waschen von Stoffmasken, dann die Organisation von unzähligen Einwegmasken und schließlich die Koordinierung von Schnelltests – alle Maßnahmen zum Schutz der Hygiene war mit großem logistischen, aber auch finanziellen Aufwand behaftet.

Das Wohl der Familien steht im Mittelpunkt

Im HPZ wird das Familiensystem in seiner Ganzheitlichkeit wahrgenommen. So wollten beispielsweise auch soziale Kontakte und Gruppenaktivitäten aufgrund der Schutz- und Hygienebedingungen gut geplant sein. „Kontakte mussten dann halt anders gestaltet werden. Der Redebedarf ist ja nicht weniger geworden – im Gegenteil. Dabei sind wir teilweise sehr kreativ geworden, mussten aber auch ein wenig auf online umstellen. Insgesamt haben das aber alle ziemlich gut mitgemacht. Wir haben auch hier in Kirchhellen den ganz großen Vorteil, der Natur so nah zu sein“, erklärt die Einrichtungsleiterin.

Lässt man eine schwierige Zeit Revue passieren, wird einem meist erst im Nachhinein bewusst, welche Bilanz man daraus ziehen kann. Elle Schudek ist stolz: „Wir sind einfach alle ein so eingespieltes Team. Wir haben uns immer gegenseitig gesagt ‚Wir schaffen das‘ und so ist es auch gekommen. Es war nicht leicht, aber insgesamt haben auch die Familien verschiedenen Lockdown-Zeiten gut überstanden. Besonders gut zu wissen ist, dass wir schnell Strategien und Ressourcen abrufen können, um alle gemeinsam so eine Krise zu überstehen.“

Zurück

Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

Diesen Artikel teilen