Die Problematik liegt auf der Hand: In dem Teilbereich Kirchhellen entlang der Gahlener Straße werden Sand und Kies von der Firma Euroquarz abgebaut. In diesem Bereich sind keine Wirtschaftswege mehr vorhanden, entsprechend müssen Radfahrer und auch Fußgänger die Straße gemeinsam mit Pkw, Lkw und landwirtschaftlichen Fahrzeugen nutzen.
Der Ursprung
Bereits 2009 ist die Politik in die ersten Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern gegangen, doch zu diesem noch frühen Zeitpunkt gab es Probleme, die erst in den letzten Jahren geklärt werden konnten. Der Baulastenträger sei ursprünglich der Landesbetrieb Straßen.NRW gewesen, die Umsetzung des Ausbaus war allerdings personell nicht realisierbar, heißt es im Gespräch mit Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Die Bezirksvertretung hat dann das Vorhaben dringlich gemacht und die Politik bot dem Land an, die Planungen und den Bau in Eigenregie über das Tiefbauamt zu übernehmen. Deswegen ist dieses Projekt etwas Besonderes, denn die Stadt übernimmt in diesem Fall die alleinige Verantwortung.“ Es handelt sich um eine anspruchsvolle Planung, da bei dem Kirchhellener Teilstück viele Faktoren zu berücksichtigen sind, beispielsweise grenzt die Straße an ein Naturschutzgebiet, was den Bau verkompliziert.
Der Plan
Doch nun kann es endlich konkret werden: „Der geplante Radweg wird auf Bottroper Seite 1,75 Kilometer lang sein, die Bauzeit wird auf ein Jahr geschätzt und das gesamte Projekt wird rund zwei Millionen Euro kosten. Nach der Ausschreibung im Jahr 2020 ist der Baubeginn für den Spätherbst geplant. Dies ist eine erhebliche Investition in den Radverkehr, doch der Ausbau ist außerdem ein Blick in die Zukunft. Es wird nicht nur einen ausgebauten Radweg geben, im Rahmen der Umbauarbeiten wird außerdem ein Glasfaserleerrohr verlegt, was die Glasfaserversorgung Kirchhellens vorantreibt“, betont Bernd Tischler. Doch nicht nur der Oberbürgermeister zeigt sich aufgrund der Entwicklungen rund um das Projekt positiv, auch dem Bezirksbürgermeister gefallen die Kirchhellener Aspekte: „Nun können wir auch schnelles Internet an den Kunden bringen. Besonders zu erwähnen ist auch der Initiativkreis, der durch einen Brief an den Oberbürgermeister aktiv dazu beigetragen hat, dass das Projekt voranschreitet.“ Lange stand die Frage zur Finanzierung des Ausbaus im Raum, denn für die Förderung durch das Land musste die Landstraße L104 in der Prioritätenstaffelung Platz Eins erreichen. Das entsprechende Ziel wurde nun erreicht und ein langer Planungszeitraum neigt sich dem Ende zu, sodass sich die Kirchhellener im Laufe des Jahres 2020 auf einen weiteren gut ausgebauten Fahrradweg und die Möglichkeit auf schnelleres Internet freuen können.