Für ihn gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Einerseits darf er als Ordenspriester in Deutschland bleiben, andererseits muss er Kirchhellen verlassen. Weiterziehen zu müssen ist Teil seines gewählten Lebensweges, betont er, doch komme er nicht umhin den Abschied von vielen lieb gewonnenen Menschen und Freunden zu bedauern.
Der Weg geht weiter
Sein Zehnjahresvertrag, der zwischen dem Orden und dem Bistum Münster geschlossen wurde, läuft aus, sodass Pater Periya die Gemeinde verlassen muss. Zu seinem Glück konnte er allerdings eine Stelle im Bistum Passau ergattern. Nun geht es also vom flachen Ruhrgebiet in die niederbayerischen Berge. Das Weiterziehen ist er gewöhnt, denn Kirchhellen war für den bald 47-jährigen Priester bei weitem nicht die erste Station.
„Ich war das Leben fernab von meiner Familie schon immer gewohnt“, erzählt er. „Schon als Junge bin ich auf ein Internat in Indien gegangen. Als missionarischer Priester habe ich schon in Frankreich, dann insgesamt sechseinhalb Jahre in Afrika und anschließend wieder in Indien als leitender Pfarrer und stellvertretender Schulleiter gearbeitet. Dann ging es als Kaplan nach Deutschland und anschließend wurde ich hier in Kirchhellen ebenfalls Pastor.“
Zehn Jahre verleiten einen allerdings schon dazu, Wurzeln an einem Ort zu schlagen. „Hier habe ich das Gefühl von Heimat“, betont Periya. Als absehbar war, dass sein Vertrag im Dorf ausläuft und durch die neuen Pastoralen Räume des Bistums keine Chance auf Verlängerung bestand, hat Pastor Potowski seine Hilfe dabei angeboten, eine Bewerbung für eine freie Stelle im Bistum Passau abzuschicken. Mit Erfolg: „Ich freue mich auch auf meine neue Aufgabe in der zukünftigen Gemeinde“, sagt er. „Eine Wallfahrtsgemeinde im Pfarrverband in der Stadt Pfarrkirchen wird mich als Priester beschäftigen.“
Neue Aufgaben
Besonders fehlen werden ihm die Menschen in Kirchhellen, erzählt er. Habe er doch so viel Nächstenliebe hier erfahren – nicht zuletzt durch zahlreiche Freunde. Einige davon haben sogar in Grafenwald einen Förderverein zur Unterstützung seines Heimatdorfes Otterthotty in Indien ins Leben gerufen.
„Ich bin froh in Deutschland bleiben zu dürfen. In Indien gibt es bekannterweise das Kastensystem. Hier sind alle gleich. Hier begegnen sich die Menschen gegenseitig mit Respekt. Man kann in Freiheit leben“, das gefalle ihm besonders gut an seiner zweiten Heimat.
Sein Abschiedsgottesdienst mit anschließendem gemütlichen Beisammensein findet am 8. Juni um 17.30 Uhr in der Johanneskirche und danach im Pfarrheim statt. Jeder ist dazu herzlich eingeladen.