Kirchhellen
Fotos: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Exotisches Wäldchen wächst mitten in Kirchhellen

Grün ist eben nicht gleich grün - Wie im RVR-Wald an der Töfflinger Straße kann eine illegale Entsorgung von Grünschnitt schwerwiegende Folgen haben

Kirchhellen -

Bei Gartenarbeiten fällt vor allem im Frühjahr vor der nächsten Gartensaison viel Grünschnitt an. Dass dieser unbedingt ordnungsgemäß entsorgt werden sollte, zeigt ein eindrucksvolles Beispiel am RVR-Wald an der Töfflinger Straße – Denn dort wächst aktuell ein exotisches Bambus-Wäldchen. Darauf macht jetzt die ÖDP-Bezirksvertreterin Dr. Elly Vaupel aufmerksam.

Geht man auf der Töfflinger Straße spazieren, entdeckt man am Straßenrand eine erschreckend große Fläche Bambusgewächse. Aufgefallen sei Dr. Vaupel das plötzliche und offensichtlich nicht heimische Bambusaufkommen vor gut drei Jahren. Auch an anderen Stellen in Kirchhellen sei sie auf Fälle von unsachgemäßer Entsorgung verschiedener Materialien aufmerksam geworden. Das Problem an der Töfflinger Straße: Der Bambus verdrängt durch seine Eigenschaften alle heimischen Pflanzen.

Invasive Neophyten

Erst Ende vergangenen Jahres wurde der vermehrte Befall gebietsfremder Pflanzen im Bottroper Stadtgebiet durch die Politik thematisiert. Dabei spricht man in Fachkreisen von „invasiven Neophyten“, die sich unkontrolliert ausbreiten und zunehmend die Artenvielfalt sowie Ökosysteme gefährden. Im Herbst führte der Fachbereich Umwelt und Grün einige Ortsbegehungen durch. Erfasst wurden mehr als 8.000 Quadratmeter befallene Fläche in Bottrop und Kirchhellen. Zwar handelt es sich bei Bambus im Gegensatz zu beispielsweise der Herkulesstaude und dem Staudenknöterich nicht um eine für den Menschen giftige Pflanzenart, doch jeder weiß, wie schnell und weit Bambus wurzelt. Wahrscheinlich ein Grund, warum er einem Privatgarten weichen musste und dann im heimischen Wald entsorgt wurde.

Grund für die illegale Entsorgung kann neben Ignoranz auch Unwissenheit des „Täters“ sein. Um weitere Ausbreitungen zu verhindern, wolle man von Seiten der Politik mehr Aufklärungsarbeit leisten. Die sachgerechte Entsorgung von Gartenabfällen sei dabei ein Kernpunkt.

Richtig entsorgen

„Schaut man sich das Ganze genauer an, kann man sehen, wie der Bambus seinen Weg durch den Wald findet. Er wächst hier so dicht, dass sogar die Brombeere verdrängt wird“, erläutert Vaupel ihre Beobachtungen. „Der Bambus nimmt Licht, Luft und Wasser und die einheimische Pflanzenwelt kommt nicht dagegen an.

Dabei ist die ordnungsgemäße Entsorgung von Grünschnitt gar nicht schwierig. Und besonders bei nicht-heimischen Pflanzen sollte darauf geachtet werden. Bis zu einer gewissen Menge kann Grünschnitt in den Bio-Müll. Die Entsorgung von größeren Mengen kann an den Recyclinghöfen Kirchhellen und Donnerberg für ein paar Euro erledigt werden. Die praktischste Methode ist ein eigener Kompost, in dem Gartenabfälle und Bio-Müll in wertvollen Humus umgewandelt werden.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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