Kirchhellen
Durch Zusatzschilder wird die Fahrradstraße auch für andere Verkehrsteilnehmer freigegeben.Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Fahrradstraßenkonzept sorgt für Diskussion in der Kirchhellener Politik

Am Dienstag (24.01.) stellt die Stadt Bottrop die Pläne für weitere Fahrradstraßen in der Bezirksvertretung vor - Einige Besonderheiten geben zu denken

Kirchhellen -

Noch dieses Jahr sollen zwei weitere Abschnitte des Fahrradstraßenkonzepts von Kirchhellen Dorf-Mitte zur Grafenmühle gebaut werden. Mit zunehmendem Umwelt- und Mobilitätsbewusstsein in der Gemeinde nimmt auch der Bedarf an sicheren Straßen und schnellen Radwegen immer mehr zu. Eigentlich also eine erfreuliche Nachricht, dass gleich zwei weitere Straßenabschnitte in Kirchhellen und Grafenwald zu Fahrradstraßen werden sollen. Aber wie sinnvoll ist das vorliegende Konzept des Straßenverkehrsamtes?

Ein Abschnitt der Burgstraße ist bereits seit einiger Zeit als Fahrradstraße in Betrieb und führt in Richtung Gregorschule über die Wiedau. Jetzt soll der Rest der Burgstraße bis zur Oberhofstraße ebenfalls umfunktioniert werden. Dabei handelt es sich um das Stück, das durch die Wohnsiedlung führt und von der Hackfurthstraße gekreuzt wird. Die großen Vorteile einer Fahrradstraße für Radfahrer: Sie haben Vorfahrt. Und es gibt einen Sicherheitsabstand von mindestens einem halben Meter zu parkenden Autos.

Besonderheiten auf der Burgstraße

Beides soll aber vorerst auf der Burgstraße nicht umgesetzt werden. Auf Grund des Parkplatzmangels „duldet“ die Stadt Bottrop zahlreiche Autos, die halb auf dem Gehweg parken. Das ist eigentlich verboten. Den Sicherheitstrennstreifen soll es also nicht geben, denn sonst würde noch weiter auf den Gehwegen geparkt und die Nutzung des Gehwegs eingeschränkt werden, begründet die Stadt ihr Vorhaben. Außerdem wird die Hackfurthstraße im Vergleich zur Burgstraße von vielen Autofahrern genutzt und soll deshalb die Vorfahrt behalten.

Immerhin bewilligte die Bezirksregierung Münster eine Förderung von 95 Prozent für diesen Bauabschnitt. Ein wenig klarer geht es Am Schleitkamp zu. Da möchte man unbedingt die Vorfahrt durchsetzen und dafür einen kleinen Teilumbau des Einmündungsbereichs am Heimersfeld vornehmen. Ein abgesenkter Bordstein soll dort künftig für den Vorrang der Radfahrer auf der abknickenden Straße Am Schleitkamp/Heimersfeld sorgen.

Verzögerung durch Kanalbau

Den letzten Abschnitt am Heimersfeld zwischen den Straßen Zur Grafenmühle und Ottenschlag will die Stadt erst 2024/2025 machen. Da finden im kommenden Jahr nämlich noch Straßen- und Kanalbaumaßnahmen statt. Diskussionspotenzial könnte außerdem die zu überquerende Kreuzung der Bottroper Straße bergen. Dort herrscht reger Autoverkehr und Fußgänger wie Radfahrer müssen Geduld mitbringen. Allerdings ist hier wieder Straßen NRW zuständig.

Ein schöner Nebeneffekt könnte die ein oder andere Verbesserung der Fahrbahndecke sein, um das Aufbringen der benötigten Farbmarkierungen und Piktogramme auf den Fahrradstraßen zu gewährleisten. Am Dienstagnachmittag (24. Januar) kommt die Kirchhellener Bezirksvertretung zusammen und wird sich beraten. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Stadtverwaltung noch einigen Fragen der Kirchhellener Politik stellen muss.

Zurück

Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

Diesen Artikel teilen