Aber was ist denn eigentlich ein Repair Café? „Ein Ort an dem technisch versierte Menschen und Hilfesuchende zusammenkommen“, fasst Koschinski zusammen. Hier soll Kaputtes gerettet werden. Dabei geht es nicht darum, mit den Handwerksbetrieben zu konkurrieren. Viel mehr soll die Möglichkeit bestehen, kleinere Reparaturarbeiten wie etwa an einem Föhn oder Toaster vorzunehmen. Kerngedanke dieses Formats ist auch, dass die Tüftler die Geräte gemeinsam mit den Besitzern reparieren. „Damit die Leute lernen, wie sie künftig solche Arbeiten selbst vornehmen können.“
Bei der Umsetzung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt
Unter dem Titel „Tue dir und anderen etwas Gutes“ hoffen die Gemeinde St. Johannes und die Caritas / der Sozialausschuss Grafenwald auf großen Zuspruch. Insbesondere nach der schweren Corona-Zeit soll dies auch die Gelegenheit sein, sich neu zu erfinden, Kontakte zu knüpfen und eigene Netzwerke aufzubauen. Der Fantasie seien bei der schlussendlichen Umsetzung des Cafés eigentlich keine Grenzen gesetzt, betont der Pastoralreferent.
Bei einem Schnuppertreffen am 21. Juli um 17 Uhr im Pfarrheim Grafenwald sollen Interessierte zusammenfinden und erste Ideen können besprochen werden. „Sollte sich jemand für Bücher interessieren, wäre auch ein Literaturcafé denkbar“, so Koschinski. Eine Kooperation mit weiteren Kirchhellener Institutionen sei außerdem nicht auszuschließen. Eine Eröffnung könnte laut Einschätzung der Organisatoren frühestens im Herbst erfolgen.
Nachhaltigkeit ist ein Grundgedanke
Mit einem Reparatur-Café könne man der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit sowie für soziales und ökologisches Handeln schaffen. Kaputte Geräte müssen nicht weggeschmissen werden, wenn es Tüftler gibt, die einem helfen, es zu reparieren. „Künftig sollen sich die Leute dann auch Gedanken machen, ob einzelne Geräte oder Kleidungsstücke wirklich verloren sind oder doch noch Hoffnung besteht.“
Das Café soll Raum geben zum Lernen, Tüfteln und auch in entspannter Atmosphäre zu Fachsimpeln. Füreinander und miteinander ist einer der Grundgedanken des neuen Projektes. „Nach der Corona-Zeit, in der viele Gruppierungen auseinandergegangen sind, ist es wichtig, dass die Menschen wieder zueinanderfinden und wir neue Wege eröffnen“, sagt Koschinski abschließend.