Kirchhellen
Wie im vergangenen Jahr auch schon für die Betroffenen der Flut-Katastrophe im Ahrtal sammelte der Auto-Shop erneut Sachspenden. Das Team der Dorf-Apotheke trug einen großen Teil dazu bei.Fotos: aureus GmbH - Daniel Böhm

Große Hilfsbereitschaft in Kirchhellen: „Hilfe mit Herz und Hirn“

Am Wochenende kooperierten verschiedene Kirchhellener Unternehmen, um den ukrainischen Kriegsflüchtlingen zu helfen

Kirchhellen -

Schon während der Überschwemmungen im Ahrtal hat sich der Auto-Shop an der Hilfsaktion der Gladbecker Fluthilfe beteiligt und reichlich Hilfsgüter für die Betroffenen gesammelt. Tief getroffen von der Kriegssituation in der Ukraine ist der Wunsch bei den Ehrenamtlichen gewachsen, auch hier zu helfen.

„Selbstverständlich haben sich die Mitglieder der Gladbecker Fluthilfe kurzfristig ausgetauscht und zusammengetan, um eine Spendenaktion auf die Beine zu stellen. Denn allen ist es bewusst, dass Engagement und Unterstützung in diesen Zeiten wichtig sind. Auch dieses Mal ist alles mit Hilfsorganisationen vor Ort passgenau abgestimmt, so dass nur das gesammelt wird, was aktuell benötigt wird“, heißt es von der noch immer aktiven Gladbecker Fluthilfe.

Das haben sich Dirk Schiffer und Marcel Cock, die Inhaber vom Auto-Shop Kirchhellen, nicht zweimal sagen lassen und waren erneut unterstützend zur Stelle. Für den Transport über die Fluthilfe sammelte er wieder in seinem Geschäft an der Bottroper Straße Sachspenden. Kurzerhand stiegen die Dorf-Apotheke, Blütenzauber und Full-Clean-Service mit ein und unterstützten die Aktion. Nicht zuletzt mit großer Hilfe durch die Kirchhellener Bürger.

„Wir waren natürlich sofort dabei“

Seit der ersten Sammelaktion für die Fluthilfe stehen Dirk Schiffer und Achim Petersen von der ehrenamtlichen Hilfsorganisation Gladbecker Fluthilfe in engem Kontakt. „Als ich davon erfuhr, dass sie jetzt etwas für die Ukraine planen, waren wir natürlich sofort dabei“, so Schiffer. „Dort ist man auch einfach gut organisiert. Das ist echte Hilfe mit Herz und Hirn.“

Die Fluthilfe gab eine Liste mit Dingen heraus, die in den Flüchtlingslagern an der Grenze und auch in den ukrainischen Krankenhäusern dringend gebraucht werden. Am vergangenen Samstag riefen Dirk Schiffer und Marcel Cock dann zum Spenden auf und stellten ihr Geschäft erneut als Sammelstelle zur Verfügung. „Die enorme Kirchhellener Spendenbereitschaft ist erneut nicht in Worte zu fassen“, erzählt Marcel Cock. „Mit Gladbeck zusammen wurden 80 Paletten Hilfsgüter gesammelt.“

Medikamente für 11.590 Euro

Dirk Schiffers Frau arbeitet in der Dorf-Apotheke und erzählte der Apothekenleitung Christiane Petri-Reers von der Aktion. Sofort war sie Feuer und Flamme für die Idee und stellte fest, dass viele Dinge im Krisengebiet benötigt werden, die man in der Apotheke kaufen kann. Entsprechend schnürte sie mit ihrem Team Hilfspakete mit Medikamenten, Masken und Verbandsmaterial, das die Kunden zum Einkaufspreis erwerben konnten.

„Geplant waren ungefähr 30 bis 40 Boxen“, erklärt Apothekerin Christiane Petri-Reers. „Die waren dann schon nach zwei Stunden weg. Wir wurden buchstäblich überrannt.“ Das Team musste umdisponieren: Schlussendlich wurden stolze 652 Boxen im Wert von 11.590 Euro verkauft – Paracetamol, Ibuprofen, Fiebermittel für Kinder, Durchfallsaft, Kompressen, Pflaster und Mullbinden – Dinge, die dringend von den Geflüchteten benötigt werden. „Als wir alles rausgegeben haben, was wir konnten und nichts mehr nachbekommen haben, fragten die Kunden, ob sie auch Geld spenden könnten. Die Spendenbereitschaft ist wirklich überwältigend. Auch, dass das Apothekenteam wieder alles gegeben und einen so großen Einsatz gezeigt hat, darauf bin ich wirklich stolz“, lobt Petri-Reers.  

Auch viele weitere Kirchhellener Unternehmen beteiligten sich an der Aktion: Petra Timmerhaus verkaufte in ihrem Geschäft Blumensträuße mit einem Spendenerlös von 540 Euro, die Dorf-Apotheke sammelte obendrein 600 Euro und im Auto-Shop sind noch einmal 1.250 Euro Spendengelder zusammengekommen. Diese Summe wird für die Transportkosten in die Grenzgebiete aufgewendet. Private Fahrer stellten zwei Kleinbusse zur Verfügung und Dieter-Kleibrink vom Full-Clean-Service stellte einen Sprinter und einen Anhänger für den Transport der Hilfsgüter zur Gladbecker Fluthilfe. Von dort aus gehen die Sachspenden in diesen Tagen in die Flüchtlingsunterkünfte und ukrainische Krankenhäuser.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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