Kirchhellen
Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Gründer des ersten Kirchhellener Tennisclubs blicken auf 50 Jahre zurück

Ein halbes Jahrhundert ist seit der Gründung des „TC In Himmel“ vergangen: Grund genug zu feiern

Kirchhellen -

Auf der Jubiläumsparty erinnern die Gründer an Höhen und Tiefen von den Anfängen bis heute. Einen Tennisclub in Kirchhellen zu eröffnen, gestaltete sich Anfang der 1970er Jahre als eine Herausforderung.

„Der Tennissport war noch nicht allzu verbreitet. Die Kirchhellener Sportkultur wurde hauptsächlich von Fußball und Reitsport dominiert“, erinnert sich Eberhard Schmücker, eines der Gründungsmitglieder. Es gab zwar Tennisclubs im Umkreis, doch wollte man als Kirchhellener in Gladbeck Tennis spielen, musste als Auswärtiger die doppelte Gebühr gezahlt werden.

Der Tennissport wurde nicht ernstgenommen

Wie viele andere Geschichten, beginnt auch die des „TC In Himmel“ auf einem Kirchhellener Schützenfest. Einige Tennisfreunde und Arbeitskollegen fanden dort zusammen und entwickelten Ideen für einen eigenen Tennisclub. „Damals gab es hier schließlich noch viele freie Flächen. Am Platz sollte es also nicht scheitern“, sagt Hans Schulte-Bockum, der anschließend die ersten 13 Jahre lang Vorsitzender des Vereins war. „Die Politik hat uns und die Bedeutung des Tennissports leider nicht ernst genommen. Auf Unterstützung der Stadt mussten wir zunächst verzichten“, führt seine Frau Brigitte weiter aus.

Die Initiatoren sprachen gezielt Kirchhellener an, die für die Vereinsgründung ein Gewinn sein würden – so zum Beispiel den Tiefbauer Liesenklas. Bei der ersten Bürgerversammlung, die vom Tennisverein einberufen wurde, erschienen 100 interessierte Kirchhellener. „Davon wollte die Mehrheit dem Verein beitreten“, sagt Eberhard Schmücker. Die einzige Hürde damals: „Um den Bau des Tennisplatzes finanzieren zu können, mussten wir einen Kredit aufnehmen. Jedes Mitglied wurde angehalten, eine Bürgschaft in Höhe von 1.000 DM abzulegen. Damit war der Verein zunächst nur den höheren Klassen vorbehalten.“

Kirchhellener Bürger zeigten viel Engagement

Auf der ersten Kirchhellener Anlage, damals noch in Hardginhausen, gab es einige Besonderheiten. So hat beispielsweise der Elektroingenieur und Bergsteiger Willi Rodemann auf Pappelstämmen Lichter installiert, die die gesamte Platzanlage ausleuchteten. „Die Dorfkultur hat in großem Maße zum Erfolg der Tennisanlage beigetragen. Mit den richtigen Kontakten konnten wir nicht nur einen Platz finden, sondern auch bauen und später dann die Neugründung auf dem ehemaligen Gelände der Kultinstitution Schulte-Wieschen bewerkstelligen“, betont Mitgründer Wolfram Becker.

In Glanzzeiten hatte der Verein bis zu 350 Mitglieder: „Vorbilder wie Steffi Graf und Boris Becker hatten viel Einfluss auf die Tenniskultur in Deutschland und damit auch auf unsere Mitgliederzahlen. Natürlich haben sich noch weitere Vereine in Kirchhellen gegründet.“ Die Existenzangst war innerhalb der letzten 50 Jahre spürbar, aber heute blicken die Gründer mit Stolz auf ihren Verein: „Eine starke Gemeinschaft, viel Eigeninitiative und Engagement sind die Grundpfeiler des TC In Himmel.“

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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