Kirchhellen
Fotos: aureus GmbH - Valerie Misz / Daniel Böhm

Halloween-Haus Kirchhellen: Ein riesiger Erfolg

Wochenlange Vorbereitungen und Durchhaltevermögen der Familie und ihrer Helfer haben sich gelohnt - Eine unglaubliche Geschichte mit ernstem Hintergrund

Kirchhellen -

Bereits im September fing Familie Pfeifer gemeinsam mit einigen Freunden an, den Halloween-Rundgang im Garten am Lippweg in Feldhausen aufzubauen. Wochenlang steckten sie viel Energie und Herzblut in das neueste Projekt des Halloween- und Weihnachtsverrückten Familienvaters Mark Pfeifer. Über einen Zeitraum von drei Wochen war das Halloween-Haus Kirchhellen an den Wochenenden für Besucher geöffnet.

Und die strömten nur geradezu dorthin. Insgesamt geht das Team von mehr als 2.200 Besuchern aus. An den beiden Tagen vor dem 31. Oktober veranstaltete die Familie außerdem Grusel-Partys für jeweils 25 Kinder. „Allein an Halloween waren etwa 1.000 Menschen hier“, staunt der Familienvater. An dem Tag sind weit über 500 Würstchen gegrillt worden. Bereits im vergangenen Jahr konnten Besucher im Vorgarten des Hauses eine Gruselkulisse erkunden und auf eine Bratwurst vorbeischauen.

Spenden für die Duchenne Stiftung

Auch wenn es sich bei der aufwändigen Dekoration eigentlich nur um ein Hobby von Mark Pfeifer handelt, hat er seine Begeisterung genutzt, um sie mit anderen Menschen zu teilen und weiterzutragen. Und das alles für einen guten Zweck. Der Eintritt in das Halloween-Haus war kostenfrei, aber es wurde eine Spendenbox aufgestellt. Gesammelt wurde für die Duchenne Stiftung Deutschland. Eine kleine Stiftung aus Bochum für eine seltene Krankheit. Lian, der älteste Sohn, ist davon betroffen.

 

Als am Samstag, 5. November die Geschäftsführerin der Stiftung Silvia Hornkamp und ihre Mitarbeiterin Manuela Roshoff zu Besuch waren, blieb kaum ein Auge trocken. Nach einer lustigen Runde durch die Gruselkulisse überreichte Sohn Lian einen Spendencheck in Höhe von 4.000 Euro an die Duchenne Stiftung. Das sollte aber nicht alles sein. Ein Tuning-Kollege von Mark Pfeifer überreichte überraschend einen zweiten Check in Höhe von 2.500 Euro. Die Tuning-Gruppe „Gute Freunde NRW“ sammelte die Summe bereits bei einer Aktion im Sommer.

Schwerer Schicksalsschlag

Duchenne Muskeldystrophie ist eine seltene Erkrankung, bisher unheilbar und kaum therapierbar. Es handelt sich dabei um einen Gendefekt, der zu fortschreitendem Muskelschwund führt, die Lebenszeit verkürzt. Viele Betroffene sind auf einen Rollstuhl angewiesen. Eines Tages sind dann auch Herz und Lunge betroffen. Während der neunjährige Lian mit Verkleidung fröhlich durch die Gruselkulisse tollt, ahnt man nichts von dem schweren Schicksal. Vergangenes Jahr nahm der Familienvater erstmals Kontakt zu Silivia Hornkamp auf, um die erste Spendensumme von gut 1.000 Euro zu überreichen. Sie ist überwältigt von dem Engagement und Mitgefühl.

Die Stiftung treibt einerseits die Forschung voran, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und unterstützt aktiv betroffene Familien. Noch möchten Lians Eltern ihn schützen. „Solange es ihm so gut geht, holen wir das Beste aus der Zeit raus“, betont Mark Pfeifer. Durch die aufwändige Aktion in diesem Jahr sind aber noch mehr Spenden zusammengekommen. Das Team entschloss sich dazu, jeweils 1.000 Euro an die Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder und das Kinder- und Jugendhospiz in Gladbeck zu geben. „Von den restlichen 300 Euro kaufen wir Tierfutter, um das Tierheim Bottrop zu unterstützen“, so Pfeifer.

Was als nächstes ansteht

Nach Halloween ist quasi vor Weihnachten. Jetzt werden all die schaurigen Gestalten aus dem Garten verbannt, bis wieder Schneemänner und Engel Einzug halten. Denn zur Weihnachtszeit verwandelt sich das Haus am Lippweg wieder in ein weihnachtlich-romantisches Lichterparadies. Hell und fröhlich soll es werden. Nach der Schauerkulisse sicher auch für die Nachbarn eine nette Abwechslung, die sich in den vergangenen Wochen sehr hilfsbereit zeigten.

Auch im kommenden Jahr wird das Halloween-Haus Kirchhellen eröffnen. In Zusammenarbeit mit der Duchenne Stiftung sollen auch betroffene Kinder zu Besuch kommen. „Auch wenn wir bereits zwei Kinder im Rollstuhl hier hatten, wollen wir beim nächsten Mal noch mehr auf Barrierefreiheit achten“, betont der Kirchhellener. Eine sehr intensive Zeit geht zu Ende, die vielen Menschen Freude bereitet hat.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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