Kirchhellen
Der Vorstand rund um den Vorsitzenden Peter Pawliczek (Mitte) empfing bei der Hauptversammlung mehr als 70 Mitglieder.
Der Vorstand rund um den Vorsitzenden Peter Pawliczek (Mitte) empfing bei der Hauptversammlung mehr als 70 Mitglieder.Foto: Privat

Heimatverein feiert Jubiläum und erinnert an „großen Feldhausener“

Im Jahr 1913 hat sich der Heimatverein in Kirchhellen gegründet. Das Ziel der historisch Interessierten Kirchhellener ist es, die Heimatverbundenheit zu pflegen. Sie pflegen Traditionen, die Heimatgeschichte und auch die plattdeutsche Sprache.

Kirchhellen -

Bei seiner Jahreshauptversammlung hat der Heimatverein an den Feldhausener Anton Küster erinnert. Neben den Neuwahlen gab es einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr.

Bei der Hauptversammlung am vergangenen Mittwoch (8. März) wurde das 110. Jubiläum mit gut 70 Mitgliedern gefeiert. „Außerdem feiern wir 20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Historischen Gesellschaft Bottrop“, freut sich der Vorsitzende Peter Pawliczek.

Feierliches Jahresprogramm

Das sind aber noch nicht alle Jubiläen, die dieses Jahr gefeiert werden wollen. So wird es im Heimathaus zwei Ausstellungen geben. In der ersten wird an 100 Jahre Plattdeutsches Theater der Kolpingsfamilie erinnert. Wer aus der Zeit noch Erinnerungsstücke wie Eintrittskarten oder Requisiten hat, kann sich gerne beim Heimatverein melden. Außerdem plant der Archivar und Vorsitzende des Bottroper Briefmarkenvereins Rainer Weiß, eine Sammlung von Briefmarken und Postkarten aus Kirchhellen auszustellen.

Erneut wurde Peter Pawliczek an diesem Abend in seinem Amt bestätigt, wie auch die zweite Vorsitzende Susanne Breit. Neu im Vorstand ist Ferdinand Schmitz als Schriftführer. Außerdem gewählt wurden Kassenprüferin Gabi Fiele und Schatzmeister Rainer Voßbeck. Zu Gast waren an Mittwochabend der Gladbecker Pastor Ralph Brachthäuser sowie einige Vertreter des heimischen St. Antonius Hospitals. Grund dafür ist der historische Vortrag des Pastors über den „großen Feldhausener“ Anton Küster.

Historische Einordnung Küsters

Der Unternehmer gründete im Jahr 1871 seine Firma „A. Küster Holzhandlung Feldhausen“ und machte sich mit seiner Arbeit den schier unstillbaren Bedarf an Grubenholz zunutze, indem er die jungen Zechenanlagen mit Holz versorgte. In den darauffolgenden Jahren wurde sein Unternehmen in kürzester Zeit zu einer der größten Grubenholzhandlungen in Deutschland. Auf Grund dessen bekam Kirchhellen damals sogar seinen eigenen Bahnhof. Aber auch die Kapazitäten des Bahnhofs stießen schnell an ihre Grenzen. Schon Anfang der 1890er Jahre verlegte er deswegen seinen Firmensitz in das verkehrsgünstigere Gladbeck.

Seine Geschichte hat der Gladbecker Historiker und Pastor Ralph Brachthäuser aufgezeichnet. Vor zwei Jahren veröffentlichte er die „Chronik der Firma A. Küster“ als Buch. In seinem Vortrag wies Brachthäuser auf das soziale Engagement des gebürtigen Feldhausener Bauern hin. „Heute geht man davon aus, dass das Antonius-Hospital in Kirchhellen ohne die großzügige Spende Küsters im Jahr 1909 noch nicht hätte eröffnet werden können“, erklärt Pawliczek die Bedeutung Anton Küsters für das Dorf.

Das gesamte Jahresprogramm des Kirchhellener Heimatvereins finden Sie auf www.heimatverein-kirchhellen.de. Bei einigen Veranstaltungen sind noch Plätze frei, betont der Vorsitzende.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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