„Der Preis ist ein symbolischer Akt, der zeigen soll, wie wertvoll Ehrenamt in unserer Gesellschaft ist. Auch künftig wollen wir das junge Engagement ehren und die Menschen motivieren“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union Vanessa Vohs. Einstimmig entschied man sich für die 100-Stunden-Aktion Grafenwald: „Trotz der Corona-Pandemie haben sie sich nicht unterkriegen lassen. Ihre Arbeit ist so vielfältig wie die Teile der Gesellschaft, die sie damit unterstützen.“
Ehrenamt als wichtige Säule der Demokratie
In seiner Rede betonte Prof. Norbert Lammert, dass die Bürgerinnen und Bürger in einer Demokratie nicht zum Mitmachen und Engagieren gezwungen werden. Die Motivation müsse aus der Gesellschaft kommen. „Die Demokratie ist eine zerbrechliche, historische Errungenschaft. Es liegt in unseren Händen, sie am Leben zu halten. Ehrenamtliches Engagement ist ein Teil davon“, betont der ehemalige Bundestagspräsident.

Trotz der Pandemie hat die Jugend Grafenwald in den vergangenen Jahren gezeigt, wie Ehrenamt funktioniert. Dabei sind sie sich auch nicht zu schade, Nächte durchzuackern, Autos zu waschen oder körperliche Anstrengungen im Zuge der Schrott-Aktion auf sich zu nehmen. „Wir freuen uns sehr, dass all die Arbeit und Zeit, die wir in das Ehrenamt stecken, gesehen und geschätzt werden. Ein Preis wie dieser motiviert natürlich extrem weiterzumachen“, freut sich das Jugend-Mitglied Nina Hasebrink.
Jugend Grafenwald als großartiger Verbund
Bereits zum vierten Mal konnte sich die Wöller Jugend über einen Preis freuen. In den vergangenen knapp 30 Jahren sind tausende Mark und Euro gesammelt worden, mit denen sie verschiedenste soziale Einrichtungen unterstützten. Von Kindern, über Flutopfer bis hin zu Flüchtlingen kommt niemand zu kurz. Mit der jährlichen Schrott-Aktion tun sie auch gleich noch der Umwelt etwas Gutes. Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt womöglich darin, dass sie sich nicht nur gemeinsam engagieren, sondern auch freundschaftlich verbunden sind.
„Dennoch geht uns die Jugend irgendwann aus. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Die müssen auch nicht zwingend aus Grafenwald kommen“, erklärt Hasebrink und lädt andere Bottroper und Kirchhellener zum Mitmachen ein. Für nächtliche Aktionen ist ein Mindestalter von 16 Jahren vorgeschrieben, aber viele Aktionen finden auch tagsüber statt und können durchaus auch von Jüngeren betreut werden. Interessierte können sich am besten über die sozialen Medien (Facebook und Instagram „Jugend Grafenwald“) melden.