Kirchhellen
Carola Biesenbach vom Brautmodenladen Fräulein Wunder verhilft vielen Bräuten zu ihrem perfekten Kleid. Ihr Glück ist, dass die meisten Damen trotz kleiner Feier nicht auf eine Hochzeitsrobe verzichten wollen.Foto: Fräulein Wunder

Kirchhellener Hochzeitsbranche kommt glimpflich davon

Heiraten während Corona? Eher schwierig - Doch nicht nur potenzielle Brautpaare, sondern auch Dienstleister hatten unter der Situation zu leiden

Kirchhellen -

Ein rauschendes Fest mit allen Lieben, eine tolle Location, eine standesgemäße Robe, die perfekte Frisur, passender Schmuck für den großen Tag, eine Hochzeitstorte und nicht zuletzt Fotos, die für immer an den wichtigsten Tag eines Paares erinnern – so stellen sich viele Paare ihre Hochzeit vor. Wie geht es der Kirchhellener Hochzeitsbranche?

All das in den vergangenen zwei Jahren miteinander zu vereinen und die perfekte Hochzeit zu feiern, war nahezu unmöglich – dem Lockdown, Kontakteinschränkungen und Hygieneregelungen zum Dank. Diese Einschränkungen und Komplikationen machten allerdings nicht nur Brautpaaren zu schaffen, sondern auch Hochzeitsdienstleistern, die diese Puzzlestücke zu einen einzigartigen Tag vereinen. So flexibel, wie sie normalerweise auf die Wünsche eines Brautpaares eingehen, waren sie gezwungen, auf die ständig wechselnden Regeln zu reagieren.

Verschiebung statt Ausfall

„Selbst, wenn man sich in der Pandemie gegen eine große Hochzeit entschieden und sicherheitshalber im kleinen Rahmen gefeiert hat, haben die wenigsten Bräute auf ein Brautkleid verzichtet“, erklärt Carola Biesenbach, Inhaberin des Brautmodengeschäfts Fräulein Wunder. „Auch diejenigen, die ihre Hochzeit aufgeschoben haben, entscheiden sich ja in der Regel nicht dafür, einfach das Heiraten ausfallen zu lassen. Deswegen ist alles ein wenig nach hinten gerutscht.“ Ähnliches hat Juwelierin Anne Gase erlebt: „Durch einzelne Terminvergaben und den Einsatz von Luftfilteranlagen konnte die Beratung und der Verkauf fortgeführt oder während des harten Lockdowns zeitlich verschoben werden.“ Denn auch, wenn eine große Hochzeitsfeier ins Wasser gefallen ist, heirateten die meisten dennoch im kleinen Rahmen – in Kleid und mit Eheringen.

Auch Juwelierin Anne Gase hat sich der Situation angepasst und eine Luftfilteranlage installieren lassen, um ihre Kunden sicher beraten zu können. Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

„Hinzu kam allerdings, dass auch kaum eine Hochzeitsmesse stattfinden konnte“, erinnert Carola Biesenbach. Hier präsentieren sich die Dienstleister im Normalfall und können Brautpaare für ihr Angebot überzeugen. Lange Zeit war das undenkbar. Stand jetzt können inzwischen die ersten Messen wieder stattfinden. So zum Beispiel die Hochzeitsmesse im Schloss Herten am 28. November – sofern die Regeln nicht wieder verschärft werden.

„Es war eine harte Zeit“, weiß Danijel Progomet, Inhaber des Brauhauses in Kirchhellen, eine beliebte Lokalität für Hochzeiten. Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Den Wechsel einiger Hochzeiten auf eine kleine Feier bekamen vor allem Lokalitäten zu spüren. So zum Beispiel das Brauhaus Kirchhellen: „Das normale Tagesgeschäft ist im vergangenen Jahr gut gelaufen, da kann ich mich nicht beschweren. Aber natürlich sind einige Veranstaltungen ausgefallen. Auch bei uns ist vieles in das nächste Jahr gerutscht. Ich weiß nicht, wann die Bücher zuletzt so voll waren“, erklärt der Inhaber. „Es war einfach schwierig zu planen, denn die Regeln wechselten ja teilweise von Woche zu Woche. Mit unseren Rücklagen haben wir das aber ganz gut geschafft. Jetzt hoffen wir alle, dass im kommenden Frühjahr wieder Normalität einkehrt.“

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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