Der einzige Kritikpunkt war nämlich, nachdem sich auch der Edeka Markt aus dem Dorfkern verabschiedete, dass Kirchhellen mehr Supermarktfläche braucht. Aldi Süd nahm dieses Gutachten als Anlass, um einen neuen Mega-Markt am Kirchhellener Ring zu planen. Die Idee sorgte zunächst für gemischte Gefühle bei den Kirchhellenern. Denn der Josef-Terwellen-Platz auf der Fläche zwischen dem Discounter und Brauhaus am Ring fungiert als Festplatz. Dort findet unter anderem das Schützen- und Brezelfest statt. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder sah die Pläne aber auch als Chance, um den Festplatz schöner zu gestalten. Auch die Schützen- und Brezelgesellschaft sahen die Feste durch den Neubau nicht gefährdet.
Dennoch schnitt die Kirchhellener Bezirksvertretung bei der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes den zentralen Versorgungsbereich so zu, dass der Aldi-Neubau keine Chance hatte. Der Rat folgte der Empfehlung. Die Option für einen Um- beziehungsweise Ausbau der vorhandenen Filiale wurde geprüft. Nachdem kürzlich der Kiosk an der Hauptstraße das letzte fehlende Lokal für den Ausbau frei machte und quasi um die Ecke neu eröffnete, konnten die Arbeiten beginnen.
Durch die Einbindung von Bestandsimmobilien an der Hauptstraße sollen vorhandene Räumlichkeiten für die Vergrößerung der Verkaufs- und Lagerflächen genutzt werden. Carina Loose, Pressesprecherin von Aldi Süd, beschreibt die Ausbaupläne folgendermaßen: „Die Planungen sehen eine Erweiterung der Filiale in zwei Richtungen vor: Einmal in Richtung der Hauptstraße zu den ehemaligen Ladenlokalen sowie in Richtung des Parkplatzes. Damit vergrößert sich die Verkaufsfläche um 220 Quadratmeter auf insgesamt 1470 Quadratmeter.“
Damit wird die Filiale in Kirchhellen zu einer der größten in Deutschland gehören und faktisch die größte in Bottrop sein. Der Zugang soll aber weiterhin nur über den Parkplatz in Richtung Festplatz möglich sein. Im Fokus des neuen Aldi-Marktes steht die „Frische der Lebensmittel“, insbesondere Obst, Gemüse sowie Frischfleisch und Fisch, heißt es weiter. Aber auch das Backsortiment soll erweitert und um regionale Backwaren, die täglich frisch angeliefert werden, ergänzt werden. Während der Sommerferien soll die Filiale für einen Zeitraum von etwa vier Wochen geschlossen bleiben, um anschließend neu eröffnen zu können.