Kirchhellen
Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Kleingärten verlieren die Biotonne

Die Biotonne ist für viele Kleingärtner die perfekte Ergänzung - Mangelnde Alternativen sorgen für Missmut

Kirchhellen -

Die BEST AöR hat beschlossen die Biotonnen in den Kleingartenvereinen abzuschaffen. Kirchhellener Kleingärtner wünschen sich eine Alternative und hoffen auf ein Entgegenkommen der BEST.

Wer im Stadtgebiet Bottrop einen Kleingarten hat, bekommt die Möglichkeit gegen eine Gebühr die Biotonne gestellt zu bekommen. Unter Bioabfall versteht man hauptsächlich Dinge wie Kartoffelschalen, Obst, Gemüsereste. Allerdings sind auch Laub, Rasenschnitt, Gartenabfälle und Pflanzen aufgelistet. Deshalb ist die Biotonne eigentlich die perfekte Ergänzung für jeden Kleingarten.

Unterschieden wird in der Abfallwirtschaft dennoch zwischen Bioabfall und Grünschnitt. Aus dem regulären Haushalt stammende Küchenabfälle eignen sich für die Vergärung und Biogasproduktion. Grünschnitt hingegen ist ideal für die Kompostierung. In einer Stellungnahme der BEST AöR heißt es: „Aufgebrachter Kompost fördert die Humusbildung wesentlich stärker als die Aufbringung von Gärresten und ist daher bei fortschreitender Erosion der Böden zu bevorzugen.“

Geringes Gaspotenzial bei Bottroper Bioabfall

Da die von der BEST eingesammelten Bioabfälle alle zusammen in einer Vergärungsanlage verwertet werden, wurde eine Untersuchung durchgeführt. Dabei hat sich ergeben, dass der Bottroper Bioabfall nur ein geringes Gaspotenzial besitzt. Zurückzuführen sei das auf die vielen Abfälle der Kleingartenvereine in Bottrop. Die BEST hat bei einem Treffen mit dem Bezirksverband der Kleingärtner eine Lösung vorgeschlagen: Statt vielen braunen Biotonnen soll es einen großen Kompostcontainer geben.

Das Verwerten des Grünschnitts in einer Kompostieranlage ist umweltverträglicher und der Vorschlag der BEST soll auch kostengünstiger sein. Der 1. Vorsitzende des Kleingartenvereins „In der Bräuke“ in Kirchhellen Thomas Misz machte bereits auf dadurch entstehende Herausforderungen aufmerksam: „Ich gebe der BEST Recht und zweifle die Entscheidung auch gar nicht an. Aber ich würde mir wünschen, dass wir eine bessere Lösung finden.“

Kleingärtner wünschen sich Alternative

Im Stadtgebiet Bottrop gibt es insgesamt 15 Kleingartenanlagen mit weit mehr als 1000 Gärten. Auf einer Fläche von gut 500.000 Quadratmetern werden von den Kleingärtnern Grünflächen gepflegt. „In Bottrop kommt einiges an Gartenabfällen zusammen. Nicht jeder macht Gebrauch von einer Biotonne, sondern kompostiert gleich in seinem Garten. Wenn wir nun pauschal einen Container pro Verein bekommen, ist es nicht mehr überschaubar, wer wann welche Mengen Grünschnitt entsorgt“, betont der Vorsitzende.

Alternativvorschläge gibt es einige. Beispielsweise könnten die Kleingärtner weiterhin eigene Tonnen bekommen, die nur noch für den reinen Grünschnitt gedacht sind und von der BEST auf einer speziellen Route zum Kompostieren eingesammelt werden. Fest steht, dass eine Allgemeinlösung für alle Kleingartenvereine in Bottrop her muss. Bis dahin hoffen Vereinsmitglieder und Vorstände noch auf ein Entgegenkommen der BEST.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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