Kirchhellen
Eva-Maria Kapteina und ihr Kollege Stephan Baumers, beide Interventionsbeauftrage des Bistums und somit Vertrauenspersonen, haben ihre Ämter niedergelegt.Foto: Bistum Münster

Missbrauchsskandal in Kirchhellen: Interventionsbeauftragte legt ihr Amt nieder

Diese Entscheidung kam unerwartet und der Zeitpunkt ist denkbar unpassend: Betroffene verlieren ihre Vertrauensperson beim Bistum Münster

Kirchhellen -

Erst kürzlich beteiligte sich Eva-Maria Kapteina als Interventionsbeauftragte des Bistums Münster an einem Gemeindeabend im Kirchhellener Pfarrheim St. Johannes. Gemeinsam mit Bistumssprecher Dr. Stephan Kronenburg stellte sie sich den Fragen der Gemeinde und erklärte den Sachstand zu den Missbrauchsvorwürfen gegen einen Ruhestandspriester von vor 40 Jahren, der sich im Rahmen eines Jugendlagers an mindestens einer minderjährigen Person vergriffen haben soll.

Jetzt lässt das Bistum verlauten, dass die bisherigen Interventionsbeauftragten Stephan Baumers (47) und Eva-Maria Kapteina (37) beide ihr Amt niederlegen. Der Sozialarbeiter und Sozialpädagoge Stephan Baumers, seit 2020 in der Interventionsstelle tätig, trete eine Stelle bei der Stadt Hamm an. Die Juristin Eva-Maria Kapteina betätige sich wieder als Rechtsanwältin. Fragen zu den Gründen einer Kündigung dürfe die Bischöfliche Pressestelle nicht beantworten, heißt es auf Nachfrage.

Die Stabsstelle Intervention und Prävention gibt es im Bistum Münster seit April 2019. Sie wurde gegründet, um eine möglichst einheitliche Verfahrens- und Vorgehensweise beim Thema des sexuellen Missbrauchs zu gewährleisten. Alle Fragestellungen, die mit dieser Thematik verbunden sind, laufen hier zentral zusammen. Svenja Bauland arbeitet seit November 2022 in der Stabsstelle Prävention und Intervention des Bistums Münster und wird einen der nun beiden freien Plätze einnehmen. Die zweite Stelle ist vom Bistum ausgeschrieben.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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