Noch einmal 21 Jahre sollen es nicht werden, denn dann ist ihr Mann schon über 80, aber einige Jahre dürfen es schon noch sein, meint sie. Die Leidenschaft und der Einsatz für ihren Laden ist spürbar, denn die Redewendung „selbst und ständig“ ist hier Programm. Darauf, dass sie schon so lange in Kirchhellen ein gut laufendes Lokal führen, sind beide stolz.
Hellas gehört zu Kirchhellen
Hellas ist neben Peramos und dem City Grill am Johann-Breuker-Platz einer der drei letzten Imbisse im Dorf, in dem man noch die klassische Pommes Currywurst bekommt. Nicht ohne Grund haben sich viele Gastronomien nach und nach aus dem Dorf verabschiedet. Zuletzt warf „El Greco“ in Grafenwald das Handtuch. Steigende Kosten für Strom, Lebensmittel und Personal zwingen viele Gastronomien zum Aufgeben.
„Wir haben, seit wir am 3. Juni 2003 geöffnet haben, erst viermal den Preis erhöhen müssen“, sagt Athina, die mit eigentlich all ihren Kunden per „Du“ ist. Zuletzt war sie im vergangenen Februar dazu gezwungen. Solange sie es nicht zwingend muss, will sie die Preise halten, denn die Zufriedenheit der Kunden ist das, was ihre treue Stammkundschaft bei der Stange hält. „Mal ganz ehrlich: Zwei Euro für eine Pommes mit Majo, wo gibt es das schon“, erzählt sie stolz.

Die Kosten für das Personal halten sich für die Betreiber gering, schließlich werden sie zwar von einer weiteren Kraft unterstützt, doch hauptsächlich stehen beide von morgens bis abends und am Wochenende im Laden, bereiten die Speisen frisch zu, schnibbeln Salate, kümmern sich um das Fleisch und halten den Laden sauber.
Der Kunde ist König
Was leider noch immer nicht nach der Renovierungszeit über den Jahreswechsel modernisiert wurde, ist die Möglichkeit zur Kartenzahlung. Zu teuer sei die Investition, wenn man bedenkt, dass die Beiden erst vor zwei Jahren ein neues Kassensystem angeschafft haben, als noch nicht jeder Zweite nach Kartenzahlung fragte. „Ärgerlich ist das für viele, ich weiß“, betont Athina. Doch im Notfall, sollte man hungrig sein und kein Bargeld dabeihaben, ist für sie auch selbstverständlich, dass die Kosten am nächsten Tag beglichen werden können.
Woher das Vertrauen kommt? Sie kenne ihre Leute, sagt sie. „Vor 14 Jahren kamen Jungen vom Gymnasium zu uns und sagten sie würden irgendwann mit ihren Kindern kommen. Du träumst, habe ich dann gesagt“, erinnert sich die Gastronomin. „Die kommen tatsächlich heute mit ihren Kindern zu uns.“