Kirchhellen
Athina Elefthriadou und Evangelos Kazantzis haben mit ihrem Hellas Grill allen Widrigkeiten getrotzt, eine Pandemie überstanden und sind froh, dass ihr Laden so gefragt ist.Fotos: Daniel Böhm

Nach Renovierung: Stammkunden haben Kult-Imbiss Hellas vermisst

Der Hellas Grill von Athina Elefthriadou und Evangelos Kazantzis ist seit 21 Jahren eine Institution im Dorf - Für die nächsten Jahre sind die Beiden gewappnet

Kirchhellen -

Wände, Decke und auch die brandneuen Möbelpolster sollen das Schnellrestaurant des Paares Athina und Evangelos solide für die kommenden Jahre aufstellen. Denn an Nachfrage mangelt es nicht, bestätig die Inhaberin: „Wir sind so froh, dass wir viele Stammkunden haben, die schon seit vielen Jahren kommen“, sagt Athina Elefthriadou.

Noch einmal 21 Jahre sollen es nicht werden, denn dann ist ihr Mann schon über 80, aber einige Jahre dürfen es schon noch sein, meint sie. Die Leidenschaft und der Einsatz für ihren Laden ist spürbar, denn die Redewendung „selbst und ständig“ ist hier Programm. Darauf, dass sie schon so lange in Kirchhellen ein gut laufendes Lokal führen, sind beide stolz.

Hellas gehört zu Kirchhellen

Hellas ist neben Peramos und dem City Grill am Johann-Breuker-Platz einer der drei letzten Imbisse im Dorf, in dem man noch die klassische Pommes Currywurst bekommt. Nicht ohne Grund haben sich viele Gastronomien nach und nach aus dem Dorf verabschiedet. Zuletzt warf „El Greco“ in Grafenwald das Handtuch. Steigende Kosten für Strom, Lebensmittel und Personal zwingen viele Gastronomien zum Aufgeben.

„Wir haben, seit wir am 3. Juni 2003 geöffnet haben, erst viermal den Preis erhöhen müssen“, sagt Athina, die mit eigentlich all ihren Kunden per „Du“ ist. Zuletzt war sie im vergangenen Februar dazu gezwungen. Solange sie es nicht zwingend muss, will sie die Preise halten, denn die Zufriedenheit der Kunden ist das, was ihre treue Stammkundschaft bei der Stange hält. „Mal ganz ehrlich: Zwei Euro für eine Pommes mit Majo, wo gibt es das schon“, erzählt sie stolz.

Eine neue Deckenverkleidung, neue Polster und frische Farbe an den Wänden verleihen dem Hellas Grill eine neue Optik, ohne den alten Charakter zu verlieren.

Die Kosten für das Personal halten sich für die Betreiber gering, schließlich werden sie zwar von einer weiteren Kraft unterstützt, doch hauptsächlich stehen beide von morgens bis abends und am Wochenende im Laden, bereiten die Speisen frisch zu, schnibbeln Salate, kümmern sich um das Fleisch und halten den Laden sauber.

Der Kunde ist König

Was leider noch immer nicht nach der Renovierungszeit über den Jahreswechsel modernisiert wurde, ist die Möglichkeit zur Kartenzahlung. Zu teuer sei die Investition, wenn man bedenkt, dass die Beiden erst vor zwei Jahren ein neues Kassensystem angeschafft haben, als noch nicht jeder Zweite nach Kartenzahlung fragte. „Ärgerlich ist das für viele, ich weiß“, betont Athina. Doch im Notfall, sollte man hungrig sein und kein Bargeld dabeihaben, ist für sie auch selbstverständlich, dass die Kosten am nächsten Tag beglichen werden können.

Woher das Vertrauen kommt? Sie kenne ihre Leute, sagt sie. „Vor 14 Jahren kamen Jungen vom Gymnasium zu uns und sagten sie würden irgendwann mit ihren Kindern kommen. Du träumst, habe ich dann gesagt“, erinnert sich die Gastronomin. „Die kommen tatsächlich heute mit ihren Kindern zu uns.“

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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