Kirchhellen
Fotos: Privat

Paralympics: Trotz verpasster Chance blickt Björn Maas nach vorne

Der Kirchhellener Para-Triathlet Björn Maas verpasste seine Chance auf eine Olympia-Teilnahme nur knapp. Doch das hält ihn nicht vom Trainieren ab.

Kirchhellen -

Der zweifache Familienvater trainiert unzählige Stunden das Laufen, Radfahren und Schwimmen, arbeitet ganz nebenbei und ist für seine Familie da. Er selbst hatte ein Ziel: er wollte zu den Paralympischen Spielen in Paris und seine Chancen als Top 10 der Weltrangliste auf der Longlist der Paralympischen Spiele standen gut. Doch seine Erkrankung machte ihm auf den letzten Metern einen Strich durch die Rechnung.

Björn Maas hat ein Kämpferherz. Nicht einmal seine MS-Erkrankung bremst ihn aus. Sport ist für ihn eine Art Therapie, tut ihm gut und motiviert ihn. Denn neben seiner sportlichen Karriere hat er noch eine weitere Verantwortung, die ihn immer weiter antreibt: seine Familie.

Seit Monaten, gar Jahren trainiert Maas auf sein großes Ziel hin. Doch seine Erkrankung verläuft in Schüben und ist unberechenbar. Anfang dieses Jahres, kurz vor dem Stattfinden zweier Wettkämpfe in Australien und Dubai, bei denen es darauf ankam, wichtige Punkte zu holen, ließ ein starker Schub und den damit verbundenen starken Medikamenten den sportlichen Traum zerplatzen.

„Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat mir mitgeteilt, dass das Medikament bei einer Kontrolle während des Wettkampfes als Doping gewertet werden würde“, erklärt der Familienvater. Aus war der Traum von Paris, doch: „Abgefunden habe ich mich damit eigentlich schon, als ich zehn Tage im Bett liegen musste.“ Doch Maas wäre kein Top-Sportler und hätte nicht schon so viel erreicht, wenn er jetzt aufgeben würde. „Ich habe doch immer meinen Plan“, verrät er.

Mit seinem jüngsten Bronze-Erfolg in Ungarn Mitte Juli bei dem World Triathlon Para Cup in Tata ist es für Björn Maas an der Zeit, ein sportliches Fazit zu ziehen. Nicht, dass er komplett den Sport aufgeben möchte, aber er schätzt die Chancen, weiterhin auf internationalem Parkett die Bestplatzierungen zu erreichen, realistisch ab. „Ich habe schon so einiges erreicht, auf das ich, in Anbetracht meiner Erkrankung, sehr stolz bin“, so Maas.

Der Blick nach vorne

Wo manch einer schon nach der Diagnose von Multipler Sklerose aufgegeben hätte, gab es für den Sportler immer nur eine Blickrichtung: nach vorne. Maas holte den Weltmeistertitel in der Mitteldistanz, konnte fünf Mal bei den World Triathlon Para Cups für Deutschland punkten und entsprechende Medaillen sichern und holte obendrein drei deutsche Meistertitel.

„Ich werde auch weiterhin trainieren und, sofern möglich, auch an den nächsten Welt Cups noch teilnehmen. Ansonsten kann ich mir auch noch andere Herausforderungen, in nur einer der drei Triathlon-Disziplinen, gut vorstellen. Eine Langstrecke mit dem Rad oder das Durchschwimmen einer Meeresenge. Was mich auf jeden Fall weiterhin fit und motiviert hält ist das Schwimmen, das behalte ich bei“, erklärt Björn Maas.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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