In zehn Tagen haben mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler knapp 3.000 Setzlinge für ihren eigenen Wald vorbereitet. Dabei handelt es sich fünf verschiedene Arten: Eiche, Buche, Hasel, Linde und Wildkirsche. Damit die Wälder am Ende den Klimaänderungen trotzen, ist es schließlich wieder die Mischung der Arten, die es macht.
Eine einmalige Aktion
Auch in diesem Jahr ließen es sich Vertreter der Politik, Stadtverwaltung und Sponsoren nicht nehmen, die Aktion zu besuchen. „Besonders dankbar sind wir auch unseren freundlichen Unterstützern, ohne die das alles nicht möglich wäre; die Vereinte Volksbank, Sparkasse Bottrop, Grasedieck Stiftung und Familie Münstermann“, betont der WPZ-Vorsitzende Peter Pawliczek. „Dass ein Projekt über einen solch langen Zeitraum funktioniert, zeigt, was man erreichen kann, wenn so viele Menschen zusammenwirken“, sagt Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert.
Schließlich läuteten die Erstklässler die nunmehr 27. Runde der Pflanzaktion ein. Nach einer kurzen Einweisung begannen sie mit ihren bloßen Händen die Erde in die Pflanztöpfe zu schaufeln. Damit das Projekt reibungslos abläuft, haben sich rund 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bereit erklärt, das WPZ zu unterstützen.

Besondere Naturerlebnisse
Ein ganz besonderes Highlight an diesem Vormittag war sicherlich das Küken, das einige der Kinder sehen und sogar streicheln durften. Natur pur erleben die Erstklässler am Waldpädagogischen Zentrum. Wer gerade nicht pflanzt, wird von ehrenamtlichen Helfern wie Wolfgang Frings auf einem lehrreichen Pfad durch den Wald geführt.
In Wald können die Kinder dann verschiedenste Tierpräparate wie den Fuchs, Dachs, Vögel oder Hasen entdecken. „Es gibt sogar einen Vogelstimmen-Parkour“, sagt Frings. Fragen wie „Warum singen Vögel überhaupt? Was braucht mein Baum, um zu wachsen? Wozu sind Bäume gut?“ werden beantwortet. So sei zum Beispiel wichtig zu verstehen, dass aus Holz nicht nur Möbel gemacht werden, sondern die Bäume auch für Sauerstoff sorgen.
Dabei wird den Teilnehmenden eindrücklich gezeigt, was der Mensch für einen Einfluss auf die Natur hat. „Es gibt hier eine kleine Hütte, an der wir demonstrieren, was mit Tieren passieren kann, wenn Menschen zum Beispiel Müll an einer Raststätte liegen lassen“, erklärt Wolfgang Frings. In den insgesamt 45 Minuten wird das Umweltbewusstsein der Kinder gestärkt.
Doch nicht immer während der zwei Aktionswochen spielte das Wetter mit. „Wenn es zu stark regnete, haben wir den Kids am Lagerfeuer Geschichten erzählt“, so Peter Pawliczek. In vier Jahren werden die Setzlinge dann zur Pflanzfläche gebracht und die Kinder legen ihren eigenen Jahrgangswald an. Bis dahin besuchen sie ihre Bäumchen am WPZ regelmäßig, schließlich wird hier die waldpädagogische Bildung großgeschrieben.