Anlässlich dieses denkwürdigen Jubiläums begehen psychiatrische Einrichtungen bundesweit eine Festwoche. Außerdem fällt der Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober in diesen Zeitrahmen. Auch die Stadt Bottrop beteiligt sich. "Seit 1975 gab es eine unglaubliche Entwicklung", erläutert Dr. Astrid Danneberg vom Gesundheitsamt der Stadt Bottrop, die das Programm der Festwoche mit vorbereitet hat.
50 Jahre Reform und Wandel
In Bottrop gibt es ein breites Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Festwoche soll zeigen, welche Versorgungsmöglichkeiten es vor Ort gibt und wie wohnortnah diese für die Bottroper Bürgerinnen und Bürger stattfinden kann. Dr. Astrid Danneberg erinnert daran, dass es vor der Enquête noch üblich war, weit weg von zuhause und den Familien untergebracht zu sein.
Besonders stolz ist man in Bottrop auf das weitreichende Angebot der psychischen Selbsthilfe – für Betroffene, aber auch Angehörige. „Mittlerweile gibt es 13 Gruppen in diesem Bereich bei uns in der Stadt. Es ist wichtig aus der Passivität rauszukommen, deshalb sind die Angebote so wichtig und wertvoll“, betont Friederike Lelgemann vom Selbsthilfe-Büro des Paritätischen.
Einblicke und Austausch vor Ort
In Kirchhellen öffnet das St. Antonius Krankenhaus am Mittwoch, den 8. Oktober, von 10 bis 16 Uhr seine Türen. Bei dieser Gelegenheit können Besucher das Haus, seine Leistungen und die vielfältige Arbeit der Teams näher kennenlernen. An zahlreichen Informationsständen können sich Interessierte umfassend informieren und ins Gespräch kommen, heißt es in der Mitteilung des Krankenhauses.
Zu verschiedensten Themen, wie etwa die gegenwärtige Entwicklung in Psychiatrie und Psychotherapie, Einblicke in die kognitive Verhaltenstherapie, Medikamente bei Suchterkrankungen, Pflegebedürftigkeit und mehr, finden Vorträge statt. Mit dabei ist auch Priv.-Dozent Dr. Arian Mobascher, Chefarzt der psychiatrischen Klinik.
„Die Psychiatrie-Enquête hat die Versorgung in Deutschland grundlegend verändert. Sie war der Beginn eines Paradigmenwechsels hin zu mehr Menschlichkeit und Teilhabe. Diese Haltung prägt auch unsere Arbeit hier im St. Antonius Krankenhaus. Wir möchten zeigen, wie wir diesen Auftrag heute umsetzen und weiterentwickeln“, sagt der Chefarzt.
Weitere Einblicke geben folgende Träger und Einrichtungen: das BSG Bildungsinstitut für Soziales und Gesundheit GmbH, das Diakonische Werk Gladbeck-Bottrop-Dorsten, der Caritasverband der Stadt Bottrop, die Valeara Bottrop GmbH, die Evangelische Sozialberatung und Der Paritätische.