Schulerweiterung kommt
Im Spätsommer vergangenen Jahres stimmte der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss den Plänen für die Erweiterung des Schulgebäudes am Vestischen Gymnasium zu und beauftragte den Fachbereich Immobilienwirtschaft, die vorgestellte Entwurfsplanung umzusetzen. Die Kosten für den Neubau an der Schulstraße schlagen mit fast zwei Millionen Euro zubuche. Kürzlich wurde die Fläche rund um das ehemalige Wohnhaus zwischen Feuerwehr und Gymnasium gerodet. Der Abriss des Wohnhauses soll im Juni 2023 erfolgen – hier soll ein eingeschossiger Neubau entstehen und mit dem Bestandsschulhof verbunden werden.
„Wenn wir ab dem Schuljahr 2026/27 erstmals 13 Jahrgänge haben, also neun Jahrgangsstufen, haben wir effektiv drei Klassen mehr. Dass wir dann auf einmal mehr Schüler haben, ist durchaus eine Problematik, die wir sehen. Der Schulträger sorgt dafür, dass wir die räumlichen Kapazitäten haben“, geht Dirk Willebrand optimistisch davon aus, dass die Pläne zum entsprechenden Schuljahr auch abgeschlossen sind. „Im Neubau wird es vier Räume geben: Drei davon sind als Klassenräume geplant und ein Mehrzweckraum ist vorgesehen. Da haben wir dann die Möglichkeit selber zu bestimmen, wie er genutzt wird. Möglichkeiten wären hier etwa ein zusätzlicher NW- oder Medienraum.“
G9-Rückkehr positiv
Grundsätzlich wertet der Schulleiter die Rückkehr zum 13-jährigen Abitur als positiv. „Die Rückkehr zu G9 begrüße ich grundsätzlich“, erklärt er, ergänzt aber: „Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Lernstoff zu tun, beziehungsweise bin ich nicht der Meinung, dass grundsätzlich weniger gelernt wurde. Die Lerndichte war größer, aber G9 lässt den Schülern insgesamt mehr Zeit. Es gibt Kompetenzen, die die Schüler erst lernen, wenn sie älter sind. Das sind zum Beispiel Kommunikationsstrukturen. Es birgt durchaus auch Schwierigkeiten, wenn Schüler mit 16 oder 17 anfangen zu studieren, schließlich mit 19 schon fertig sind und in einer leitenden Position im Betrieb einsteigen sollen.“
Doch nicht alles an G8 war schlimm. So möchte der Schulleiter aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre schöpfen und davon langfristig profitieren. „Es war die richtige Entscheidung, wieder umzusteigen. Das gibt den jungen Leuten mehr Zeit. Die Kompetenzen, die im Abitur abgefragt werden, haben sich ja nicht geändert“, betont er.
Komplizierter wird es hinsichtlich der Lehrerkapazitäten: Für 90 Schülerinnen und Schüler mehr werden ungefähr vier weitere Lehrer benötigt. „Da sind wir auf einem guten Weg und sind in ständigem Kontakt mit der Bezirksregierung“, so Willebrand. „Wir versuchen jetzt schon vorzubeugen. Wir haben aktuell Lehrer, die zu 50 Prozent zu anderen Schulen abgeordnet werden – so genannte Abordnungsstellen. Die Abordnungen enden zum Schuljahr 2026/27.“ Bleiben diese Lehrer, sind bereits zum notwendigen Zeitpunkt zweieinhalb Stellen gewonnen.
Eine Klasse mehr
Interessant wird es auch zum kommenden Schuljahreswechsel: Denn erstmals fährt das VGK vierzügig. Am Vestischen Gymnasium gab es insgesamt 107 Anmeldungen. „Wir durften alle nehmen“, sagt der Schulleiter. „Das wiederum führt dazu, dass wir in dem kommenden Fünfer-Jahrgang eine Vierzügigkeit einführen. Von Seiten der Bezirksregierung ist der Antrag schon bewilligt worden. Uns als Schule ist wichtig, dass Kirchhellener Schüler die Möglichkeit bekommen, auch in Kirchhellen zur Schule zu gehen.“