Kirchhellen
Frank Hollender mit seinem Zwerg-Rheinländer.Fotos: aureus GmbH - Valerie Misz

Sorge bei den Geflügelzüchtern

Auf Grund eines Vogelgrippevorfalls in Kirchhellen konnte der Rassegeflügelzuchtverein seine Tiere Anfang November nicht ausstellen - Warum das ein Problem ist

Kirchhellen -

Als einer der ältesten Vereine in Kirchhellen muss der Rasse- und Geflügelzuchtverein nun um seine Existenz bangen. Schon seit 1908 besteht der Verein aus begeisterten Geflügelzüchtern. Sie züchten die verschiedensten Rassen Tauben, Enten, Hühner, Gänse und Ziergeflügel. Jährlich veranstalten sie am ersten November-Wochenende die große Geflügelausstellung, zu der auch benachbarte Vereinsmitglieder und Preisrichter kommen.

Dabei geht es natürlich zum einen darum, die eigenen prunkvollen Jungtiere zu präsentieren. „Sie alle haben ihre Besonderheiten. Zu Beginn eines neuen Jahres sammeln wir die Eier, die dann in Brutmaschinen kommen, damit wir die Tiere anschließend großziehen können“, erklärt der 2. Vorsitzende Frank Hollender. Die zeitliche Abfolge der Zucht ist einer der Gründe, warum die Ausstellung nicht einfach im Sommer nachgeholt werden kann. Neben dem „Hähnewettkrähen“ ist diese Veranstaltung finanziell sehr wichtig für den Verein. Nicht nur sind in den vergangenen Jahrzehnten die Mitgliederzahlen stetig gesunken, auch die Betriebs- und Haltungskosten für Geflügelzüchter sind enorm gestiegen. Futter und Energie für beispielsweise Brutmaschinen und Wärmelampen sind merkbar teurer geworden. Zwar sind während der Corona-Pandemie einige neue Hobby-Züchter an den Verein herangetreten, aber insbesondere Nachwuchs unter den aktiven Ausstellern zu finden sei schwierig. „Es gibt eine Jugendabteilung im Verein, aber die ist sehr klein“, bedauert der 1. Vorsitzende Jens Pastrik. Die Auswirkungen sind eine Bedrohung für viele Vereine.

Auch der Austausch auf diesen Veranstaltungen ist wichtig für die Vereinsmitglieder. Nach der langen Pandemiezeit kam jetzt schon wieder ein Virus in die Quere. Die geplante Geflügelausstellung am 5. November musste abgesagt werden. Stattdessen gab es eine Geflügelausstellung ohne Geflügel, bei der Freunde und Mitglieder des Vereins die traditionelle Hühnersuppe und den beliebten Eierlikör genießen konnten. Besonders ärgerlich: Gerade einmal zwei Tage später wurde die Aufstallpflicht wieder aufgehoben. Und diese Zeit war für viele Züchter herausfordernd, erklärt Frank Hollender: „Die Tiere brauchen natürlich ihren Auslauf. Nicht alle Ställe sind auf solch einen Fall ausgelegt, der hygienische Aufwand nicht zu vergessen.“ Geflügelzucht ist ein tolles Hobby. Man solle aber nicht vergessen, dass man eine große Verantwortung trägt. Wer sich dazu entschließt, diese auf sich zu nehmen, kann sich stets an die Mitglieder des Kirchhellener Vereins wenden. „Wir stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite“, betonen die Vorsitzenden. So bietet der Verein viermal jährlich Impftermine gegen die Newcastle-Krankheit an.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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