Kirchhellen
Marcel Röken (l.), Referent des ELE-Kundenservice, und Sascha Borowiak, Sozialamtsleiter bei der Stadt Bottrop, erläuterten Möglichkeiten zum Umgang mit hohen Energierechnungen.Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Stadt und ELE wollen Bürgern die Angst vor hohen Energiekosten nehmen

Die Sorgen vieler Bürger sind nicht unberechtigt - Grundversorger und Stadt informierten jetzt, wie mit hohen Energierechnungen umgegangen werden sollte

Kirchhellen -

Da die Emscher Lippe Energie (ELE) als Grundversorger vor allem Strom weit im Voraus beschafft, ist die Reaktionszeit auf den tagesaktuellen Markt deutlich unflexibler als bei anderen Stromanbietern. Das kann allerdings auch von Vorteil sein: Aktuell können viele Grundversorger vergleichsweise niedrige Stromtarife anbieten. Dennoch wächst bei vielen Verbrauchern die Angst.

„Obwohl sich die Lage ein wenig beruhigt hat, gibt es in der Bottroper Bevölkerung nach wie vor große Sorgen“, erklärt Sascha Borowiak, Leiter des Sozialamtes, der jetzt gemeinsam mit Marcel Röken und Peter Efing von der ELE aufklären möchte, wie Bürger mit zukünftigen Stromrechnungen umgehen können. Ende vergangenen Jahres hat die Stadt ein Netzwerk ins Leben gerufen, das durch Mitarbeiten des Sozialamtes und Jobcenters besetzt ist und dort die Fragen der Hilfesuchenden klärt und gegebenenfalls prüft, wo und ob Ansprüche bestehen. Vor dem Hintergrund einer zentralen Erreichbarkeit bietet sich das Haus der Beratung als Einsatzort an. „Das Netzwerk für Energiearmut ist auch für jene gedacht, die erwerbstätig sind“, betont Borowiak.

Kunden sollen Ruhe bewahren

In den kommenden Wochen flattert bei vielen Kunden des Grundversorgers Post in den Briefkasten. Diese beinhaltet nicht nur die Jahresrechnung, sondern auch Informationen zur Dezemberhilfe und Angaben zum Strom- und Gaspreisdeckel. „Die dringende Bitte an unsere Kunden ist, dass Abschläge nicht selbst geändert werden sollten. Im Rahmen der Energiepreisbremsen berechnet der Energieversorger die Abschläge für seine Kunden neu. Dafür erhalten Kunden in den nächsten Wochen ein Anschreiben, dem alle Details entnommen werden können“, erklärt Marcel Röken.

Bis der Strom abgestellt wird, weil man ihn nicht bezahlen kann, muss viel passieren, betont Peter Efing, Leiter der Unternehmenskommunikation der ELE. „Wir haben sehr viele Möglichkeiten zur Selbsthilfe, einen telefonischen Kundenservice und auch Online-Angebote wie die Möglichkeit, Abschläge auszurechnen, indem man den Zählerstand eingibt. Der telefonische Kundenservice ist aktuell aufgrund der vielen Fragen, die die Kunden haben, stark beansprucht. Aber an der Stelle möchten wir Entwarnung geben. Vieles wird sich in den kommenden Schreiben aufklären und auch viele Fragen von selbst beantworten.“ Lediglich das Ignorieren von Briefen könne schwerwiegende Folgen haben.

Existenzängste haben Kunden vor allem aufgrund der drohenden Heizkostenrechnungen. Schließlich steht es um die Gaspreise deutlich schlechter als um die Strompreise. Sollte der Fall eintreten, dass der Kunde die Energiekosten nicht bezahlen kann, sind sowohl ELE als auch das Sozialamt bereit zur Hilfe und bitten um eine Kontaktaufnahme. „Wir finden eine Lösung“, sagt der Sozialamtsleiter.

Ein Beratungstermin mit der ELE kann aktuell am besten auf mein.ele.de gebucht werden. Den Kontakt zum Sozialamt können alle Bottroper unter der Telefonnummer (02041) 704509 oder durch eine Mail an persoenliche-hilfen@bottrop.de herstellen.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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