Kirchhellen
Über die Jahre ist die Männergruppe zusammengewachsen. Damit die Kochabende stets abwechslungsreich bleiben, werden die Teams und Aufgaben jedes Mal ausgelost.Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

„Strohwitwer“ in Feldhausen kochten für den guten Zweck

Der „Kochclub für Strohwitwer“ lud zum jährlichen Fastenessen: Schon seit mehr als 40 Jahren kochen die Männer gemeinsam - für sich und für andere

Kirchhellen -

Für den guten Zweck haben die Männer aus Kirchhellen und Feldhausen schon viele Kartoffeln geschält und Zwiebeln geschnitten. Seit einigen Jahren laden die 14 Männer schon in das Pfarrheim Feldhausen zum Fastenessen ein.

Eine Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger einzukehren und in geselliger Runde ein gut bürgerliches Gericht zu genießen, in das viel Zeit und Liebe geflossen ist. Die Vorbereitungen für das Fastenessen im Frühling und Grünkohlessen im Herbst dauern mehrere Tage. Schließlich werden mehr als 100 Portionen vorbereitet, die dann am Sonntag heiß serviert wurden. Um den Ansturm in diesem Jahr auf Grund der Corona-Pandemie ein wenig zu entzerren, gab es zwei Zeitslots am Sonntag und außerdem die Möglichkeit, sein Gericht mitzunehmen. Diesmal gab es Sylter Heringstopf mit Salzkartoffeln und Speckstippe. Die Zutaten für die Gerichte beim „Essen für den guten Zweck“ bekommt der Kochclub gesponsert. Zu den regelmäßigen Sponsoren gehören zum Beispiel Edeka Gerdes, Gasthof Berger, die Höfe Umberg, Maaßen und Borgmann sowie Getränke Sondermann. Der Erlös von knapp 1.000 Euro wird wieder für soziale Zwecke gespendet. „Am Sonntag kamen außerdem einige ukrainische Kriegsgeflüchtete zum Essen vorbei, die in Feldhausen unterkommen. Gerne haben wir sie eingeladen“, erzählt Eberhard Uhlenküken vom Kochclub.

Bei ihren regelmäßigen Kochtreffs geht es aber durchaus exotischer zu. Für die Rezepte ist nämlich eine Frau zuständig. Anne Bartkowski ist bereits seit mehr als 25 Jahren die Anleiterin des Männerkochclubs und wählt stetig mit viel Sorgfalt und Kreativität die Menüs aus. Sechs Mal jährlich treffen sich die Männer in der Küche im Pfarrheim, die durch Spenden zusammengekommen ist. Ein fester Mitgliedsbeitrag ermöglicht die Finanzierung der kulinarischen Abenteuer. Nach langer Corona-Zwangspause sind die „Strohwitwer“ endlich wieder regelmäßig in der Küche zusammen. „Dabei geht es hauptsächlich um die nette Gesellschaft. Wir haben immer viel Freude bei unseren Kochabenden. Mit den Rezepten sind wir in den vergangenen Jahrzehnten auch immer mutiger geworden“, so Uhlenküken. Gegründet wurde der Club vor knapp 40 Jahren von einigen „Strohwitwern“, die für ihre Kinder Kochen lernen wollten. Von den Gründungsmitgliedern ist zwar heute keiner mehr aktiv, aber die Traditionen bleiben weiter bestehen. Das nächste Grünkohlessen ist schon für den 6. November 2022 geplant.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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